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Corona: Leute brauchen verständliche Erklärungen

Maskenpflicht und FFP2-Maske ja oder nein? Die Meinungen der Österreicher zu den Corona-Maßnahmen gehen stark auseinander.
Maskenpflicht und FFP2-Maske ja oder nein? Die Meinungen der Österreicher zu den Corona-Maßnahmen gehen stark auseinander. ©APA/HANS PUNZ
Österreicher sind laut Experten bei der Frage, wie vehement die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sein sollten, stark gespalten. Man appellieret daher an die Politik, vorausschauender und strukturierter zu kommunizieren.
Akzeptanz und Vertrauen in Corona-Maßnahmen sinken
Mückstein gegen Verschärfungen für Ungeimpfte

Die Bevölkerung in Österreich sei stark gespalten, welches Restrisiko durch die Covid-19-Pandemie für sie akzeptabel ist, und wie stark die Maßnahmen dagegen sein sollten, sagen Experten. Sie appellieren an die Politik, verständlicher über verschiedenste Kanäle zu kommunizieren und Kampfrhetorik zu vermeiden.

Fragen zu Furcht vor Corona-Schäden

Ein Team um Anna Fassl und Elisabeth Klager vom Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety in Wien befragte 522 in Österreich lebende Menschen von 16 bis 80 Jahren, vor welchen Corona- Schäden sie sich fürchten, die sie und ihre Freunde heimsuchen könnten. Und wie sie mit dem Risiko einer Ansteckung umgehen, beziehungsweise was sie von den Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen halten.

Corona-Maßnahmen: Meinungen gehen stark auseinander

"Außer für die Schule, die eine große Mehrheit offen lassen würde, gab es sehr unterschiedliche, extrem auseinandergehende Meinungen", berichtete Klager. "Manche Leute würden am liebsten alles geschlossen sehen, andere wollen sich trotz der Pandemie ausleben". "Dieses Ergebnis zeigt deutlich die Spannungen in der Gesellschaft, und die Gefahr, dass sie weiter gespalten wird", erklärte Brigitte Ettl von der Österreichischen Plattform Patientensicherheit in Wien.

Angst vor "Long Covid"

Die Befragten gaben explizit an, dass sie Angst vor einer weiteren Spaltung der Gesellschaft und zum Beispiel privaten Konflikten zwischen geimpften Familienmitgliedern und Impfgegnern haben, so Klager. Außerdem fürchteten sie sich oft vor gesundheitlichen Schäden durch "Long Covid", und dass sie oder Angehörige auf der Intensivstation landen oder sterben. Sie äußerten Ängste vor psychischer Belastungen, besonders bei Kindern und Jugendlichen durch soziale Isolation, und vor Depressionen. Dazu kamen Ängste um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, wie Arbeitsplatzverlust.

Tipps für Steigerung der Akzeptanz für Corona-Regeln

Experten aus der Medizin, Soziologie und Ethik erstellten aus den Ergebnissen der Befragung Empfehlungen für die Politik, wie man mit Covid-19 und anderen Herausforderungen im Gesundheitsbereich besser umgehen und größere Akzeptanz für die Maßnahmen dagegen erreichen könnte. "Entscheidend wäre vor allem eine vorausschauende, strukturierte Kommunikation", sagte Ettl. Man sollte sich intensiv damit beschäftigen, alle Menschen in einer für sie verständlichen Sprache und über die richtigen Kanäle anzusprechen. "Eine Kampfrhetorik ist jedenfalls nicht hilfreich", so Fassl. Man sollte komplexe Themen freilich klar kommunizieren, aber dies unbedingt neutral und sachlich tun.

(APA/Red)

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