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Lehren aus Corona-Krise: Lebensmittelversorgung sicherstellen

Lebensmittelsicherung müsse Teil der strategischen Autonomie Europas sein, hieß es in einer Pressekonferenz
Lebensmittelsicherung müsse Teil der strategischen Autonomie Europas sein, hieß es in einer Pressekonferenz ©Pixabay (Sujet)
Die Bedeutung der Lebensmittelversorgung wurde bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien hervorgehoben. Zudem brauche es mehr Bewusstsein für "Made in Austria".
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Lebensmitteleinkäufe kräftig gestiegen

Im Rückblick auf den "Tag der leeren Supermarktregale" vor fast genau einem Jahr (13. März 2020, Anm.) zu Beginn der Coronakrise haben Europaministerin Karoline Edtstadler, NÖ Bauernbund-Obmann LHStv. Stephan Pernkopf und der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ), Abg. Johannes Schmuckenschlager (alle ÖVP), am Montag in Wien die Bedeutung der Lebensmittelversorgung hervorgehoben. Deren Sicherung müsse Teil der strategischen Autonomie Europas sein.

Edtstadler: Corona-Krise zeigte Stärken und Schwächen der EU

Die Krise habe die Stärken, aber auch die Schwächen der EU aufgezeigt, sagte Edtstadler in einer Pressekonferenz in Wien. Das Wichtigste sei, die richtigen Lehren zu ziehen und das Fundament für eine bessere Versorgungssicherheit für künftige Generationen zu legen. Dabei gehe es auch um mehr Bewusstsein für "Made in Austria". Die Versorgung könne in Österreich sichergestellt werden.

Den (heutigen) Weltfrauentag nützte die Ministerin auch für die Feststellung, dass Frauen in acht von elf als systemrelevant eingestuften Berufen in der Mehrheit seien. In der Landwirtschaft stehe jeder dritte Betrieb unter weiblicher Führung.

"Sicherheit und Freiheit statt Freihandel um jeden Preis"

"Statt Freihandel um jeden Preis brauchen wir Sicherheit und Freiheit durch die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln", sagte Pernkopf. Corona bedeute eine Weichenstellung auch für die heimische Landwirtschaft, werde doch mehr denn je klar, dass es darum gehe, "uns selbst zu versorgen". Die Landwirtschaft sei nicht nur systemrelevant, sondern relevant für das Überleben.

Das Bewusstsein sei auch bei den Konsumenten angekommen. Pernkopf verwies auf AMA-Daten, wonach der Ab-Hof-Umsatz im vergangenen Jahr um ein Viertel gesteigert worden sei, im zweiten Quartal 2020 sogar um mehr als 40 Prozent. Positiv bewertet werde die Ankündigung der EU-Kommission, einen Notfallplan für die Landwirtschaft zu erstellen. Eine Forderung des NÖ Bauernbundes dazu ist laut seinem Obmann die Einstufung der Landwirtschaft als kritische Infrastruktur.

Herkunftskennzeichnung wichtig für Versorgungssicherheit

Schmuckenschlager bezeichnete eine durchgängige und transparente Herkunftskennzeichnung als wichtiges Werkzeug, um das Ziel der Versorgungssicherheit zu erreichen. Es gehe um das Bekenntnis zu heimischer Produktion und somit darum, dass die Menschen beim Einkauf bewusst zu regionalen Produkten greifen. Nur wenn das gegeben sei, könne die Eigenversorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden, so der Präsident der LK NÖ.

(APA/Red)

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