Corona-Infektionen bei Jungen dreimal höher als bei 60+

Die Corona-Pandemie wird zunehmend eine Angelegenheit der jüngeren Bevölkerung. Die Sieben-Tages-Inzidenz bei Ungeimpften der Altersgruppe der zwölf- bis 59-Jährigen ist laut aktuellen Zahlen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) dreimal höher als die der Generation der Über-60-Jährigen. Die Unterschiede bei den Neuinfektionen zwischen Geimpften und Ungeimpften ist unterdessen weiterhin in allen Altersgruppen enorm.
Pandemie der Jungen
243,54 ist die Sieben-Tages-Inzidenz bei nicht vollständig oder gar nicht Geimpften 18 bis 59-Jährigen, in der Gruppe der zwölf- bis 17-Jährigen infizierten sich in der vergangenen Woche 231,36 Personen pro 100.000 Einwohnern Österreichs mit dem Corona-Virus. Damit ist die Inzidenz bei Jüngeren ohne Impfschutz etwa dreimal so hoch wie bei der Generation 60 plus, die aktuell bei 80,66 liegt.
Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften enorm
Dass die Impfung Schutz bietet, zeigt unterdessen auch der Unterschied der Inzidenzen zwischen Geimpften und unvollständig oder gar nicht Immunisierten. In der Altersgruppe ab 60 Jahren liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei geimpften Menschen am Donnerstag bei 12,3 (80,66 bei Ungeimpften), bei den 18- bis 59-Jährigen bei 44,18 (243,54 bei Ungeimpften) und bei den zwölf- bis 17-Jährigen bei 11,06 (231,36 bei Ungeimpften).
Generation 60 plus mit höchster Durchimpfungsrate
Ein Grund dafür könnte sein, dass die Impfkampagne in Österreich besonders bei den Jüngeren noch nicht richtig angekommen ist. Gerade einmal 28,01 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen sind laut aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums vollständig geimpft. Die Gruppe der 18- bis 59-Jährigen weist 61,39 Prozent Vollimmunisierte auf. Die höchste Durchimpfungsrate liegt bei der Generation 60 plus vor: 82,6 Prozent sind doppelt, 85,69 Prozent teilimmunisiert.
In einer Reaktion auf die Zahlen rief Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in einer Aussendung einmal mehr dazu auf, das niederschwellige Impfangebot zu nützen: "Das ist Ihre Chance, um sich bestmöglich vor dem Coronavirus zu schützen und einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie zu leisten."
Effektive Reproduktionszahl liegt bei 1,14
Die effektive Reproduktionszahl ist gegenüber der Vorwoche leicht von 1,21 auf 1,14 zurückgegangen. Das bedeutet, dass 100 Infizierte statistisch gesehen 114 weitere Menschen mit dem Coronavirus anstecken. Die tägliche Steigerungsrate liegt bei 4,4 Prozent - gegenüber der Vorwoche ebenfalls ein Rückgang um 2,8 Prozentpunkte. Das geht aus der von der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und der TU Graz am Freitag veröffentlichten wöchentlichen Analyse hervor.
Die AGES wies darauf hin, dass die Reproduktionszahl in allen Bundesländern über 1 liegt. Für die Analyse wurde der Beobachtungszeitraum 13. bis 25. August herangezogen.
(APA/red)