Corona-Impfung für Jugendliche: Entscheidung fällt heute

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA dürfte am Freitag den Weg zur Corona-Schutzimpfung für bis zu 340.035 Kinder und Jugendliche in Österreich ebnen. Sollte die EMA den Impfstoff von Biontech/Pfizer wie erwartet für 12- bis 15-Jährige zulassen, erhöht sich die "impfbare Bevölkerung" hierzulande auf 7,9 Millionen. Für über eine Million Kinder gibt es aber vorerst weiterhin keinen Impfstoff. Eine Handvoll scheint im Impfregister zwar schon als geimpft auf. Dies aber wohl irrtümlich.
Bereits Jugendliche unter 16 geimpft
In der Altersstatistik des elektronische Impfpasses scheinen 169 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren als zumindest mit einer Dosis geimpft auf, obwohl für diese Altersgruppe noch kein Impfstoff zugelassen ist. Die Sozialversicherung geht davon aus, dass es sich dabei um fehlerhafte Einträge handelt, wie eine Sprecherin auf APA-Anfrage sagte. So könnte etwa die Sozialversicherungsnummer bei über 100-Jährigen dem falschen Jahrhundert zugeordnet worden sein oder ein anderer Dateneingabefehler vorliegen.
Sollte die Zulassung am Freitag wie erwartet erfolgen, wäre Biontech/Pfizer der erste Hersteller mit einer Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche in der EU. Moderna will die Zulassung ab zwölf Jahren voraussichtlich im Juni beantragen. Beide Hersteller führen auch Studien mit jüngeren Kindern durch. AstraZeneca und die Universität Oxford haben eine Studie bei Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren für ihren gemeinsamen Impfstoff initiiert. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson ist mit einer Studie bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 im Planungsstadium.
340.000 Jungendliche in Österreich für Impfung berechtigt
Die zusätzlich maximal 340.035 jugendlichen Impflinge sollten das Impftempo in Österreich zumindest nicht drastisch verlangsamen, denn allein in der Vorwoche wurden etwas mehr als 350.000 Erstimpfungen durchgeführt. Insgesamt waren mit Stand Mittwoch 3,4 Millionen Menschen in Österreich geimpft (38,6 Prozent der Bevölkerung zum 1. Jänner 2021), davon 1,3 Millionen voll immunisiert (15 Prozent der Einwohner).
Am höchsten ist die Durchimpfung bei den 75- bis 84-Jährigen mit fast 80 Prozent, am geringsten bei den 16- bis 24-Jährigen mit knapp 18 Prozent. Die Regierung hat angekündigt, bis Ende Juni allen Menschen in Österreich, die das wollen, zumindest mit der ersten Impfung zu versorgen. Sollten sich 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung impfen lassen wollen, wären also noch knapp 2,1 bis 2,9 Millionen Erstimpfungen ausständig.
(APA/red)