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Corona-Erkrankung kann Fruchtbarkeit bei Männern senken

Eine Corona-Infektion erhöht offenbar das Risiko männlicher Unfruchtbarkeit.
Eine Corona-Infektion erhöht offenbar das Risiko männlicher Unfruchtbarkeit. ©pixabay.com (Sujet)
Eine neue Studie konnte eine verminderte Samenqualität bei Männern feststellen, die eine Covid-19-Erkrankung hinter sich hatten. Vor allem bei den Probanden mit einer schweren Infektion war dies besonders ausgeprägt.
Macht die Corona-Impfung unfruchtbar?

Die Corona-Pandemie grassiert nun bereits seit über einem Jahr. Abgesehen von einer akuten Infektion mit dem Virus kann sich eine Infektion auch langfristig auf die Gesundheit auswirken. So wurde bei vielen, auch jungen Menschen nach einer Corona-Infektion ein Post-Covid-Syndrom festgestellt, welches durch Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten gekennzeichnet ist. Immer mehr Studien untersuchen deshalb die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion.

Studie: Corona erhöht Risiko männlicher Unfruchtbarkeit

Eine soeben erschienene italienische Studie an 43 männlichen Probanden nach einer Corona-Infektion untersuchte die Samenqualität der Männer. "Beunruhigender Weise wurde bei über einem Viertel aller getesteten Männer eine schwere Beeinträchtigung der Samenqualität festgestellt, bei einem Großteil konnten gar keine Samenzellen gefunden werden", erklärt Michael Feichtinger, ärztlicher Leiter des Wunschbaby Institut Feichtinger. Vor allem bei Männern mit einer schweren Erkrankung war dies besonders ausgeprägt.

Viele Erkrankungen, wie beispielsweise eine Grippe, können durch hohe Körpertemperaturen zu einer Beeinträchtigung der Samenqualität führen. Allerdings wiesen die Männer in der vorliegenden Studie auch vier bis acht Wochen nach einer Infektion noch immer stark reduzierte Samenparameter auf, was eine andere Ursache als die erhöhte Körpertemperatur wahrscheinlich macht.

Reduzierte Samenqualität nach Infektion - unklar, ob reversibel

Trotz der Reduktion der Samenqualität konnte das SARS-CoV-2 Virus nicht in der Samenflüssigkeit nachgewiesen werden. Allerdings konnten darin stark erhöhte Entzündungswerte nachgewiesen werden. Ob der beobachtete Effekt dauerhaft oder reversibel ist, ist momentan noch unklar.

"Wir empfehlen deshalb allen Männern sich, wenn möglich, impfen zu lassen, um kein Risiko hinsichtlich ihrer späteren Zeugungsfähigkeit einzugehen. Männer, die bereits eine Corona-Infektion hatten und einen zukünftigen Kinderwunsch haben, sollten nach einer Ausheilung eine Untersuchung der Samenflüssigkeit (sog. Spermiogramm) durchführen lassen" empfiehlt Feichtinger.

(Red)

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