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Britische Variante nicht tödlicher, aber ansteckender

Die Corona-Variante B117 wurde zum ersten Mal in Südengland entdeckt.
Die Corona-Variante B117 wurde zum ersten Mal in Südengland entdeckt. ©APA
Zwei medizinische Fachjournale haben Studien veröffentlicht, wonach die britische Corona-Variante zwar ansteckender, aber nicht tödlicher als das Virus aus Wuhan ist.

Die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher. Zu diesem Schluss kommen Forscher in zwei separaten Studien, die am Dienstag in den Fachmagazinen "The Lancet Infectious Diseases" und "The Lancet Public Health" veröffentlicht wurden.

Höhere Viruslast bei britischer Variante

Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Wildform des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten führen. In ihrer Studie untersuchten Forscher des University College London mit PCR-Tests die Viruslast von Infizierten und werteten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus. Bei Infizierten mit der sogenannten britischen Variante stellten sie eine höhere Viruslast fest. Der Anteil der Patienten, die an Covid-19 starben, war jedoch bei der Variante nicht erhöht.

Die andere in "The Lancet" veröffentlichte Studie wertete Symptome von Covid-Patienten aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems meldeten. Mittels Gensequenzierung stellten sie zudem fest, an welcher Corona-Variante die Betroffenen erkrankt waren. Auch diese Studie stellte keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung sowie bei nachweisbaren Langzeitwirkungen einer Infektion fest. Die Forscher wiesen jedoch für die britische Variante eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante.

Studien aus London und Südengland

Da die Studien beide im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die Forscher eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten. Allerdings räumen die Wissenschafter ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen.

(APA/red)

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