Nicht ganz sicher ist, ob das Ergebnis der "Briefwahl Tranche 1" noch Montagnacht oder erst Dienstagvormittag vorliegt. Eine substanzielle Veränderung des Wahlausgangs ist zwar nicht zu erwarten, aber doch einige Bewegungen im Mandatsstand.
So muss sich der Wahlsieger ÖVP darauf einstellen, nicht alle 73 in der Urnenwahl eroberten Mandate zu behalten. Möglicherweise werden es aber nicht, wie ursprünglich von den Hochrechnern angenommen, zwei, sondern nur eines weniger. Denn laut einer Hochrechnung der ARGE Wahlen (bei einem Briefwahlauszählungsgrad von 38 Prozent) ist das 31. FPÖ-Mandat sehr schwach abgesichert - und könnte zur ÖVP wandern.
Prognose für die Zusammensetzung des Nationalrats
Die Prognose für die Zusammensetzung des Nationalrats war nach 55 ausgezählten Bezirken: 71 oder 72 ÖVP, 40 SPÖ, 31 oder 30 FPÖ, 26 Grüne und 15 NEOS. Dass mit der Auszählung der 952.000 offenen Wahlkartenstimmen die ÖVP ihre 73 im vorläufigen Endergebnis ausgewiesenen Mandate nicht behalten und auch die FPÖ letztlich nicht auf 32 kommen wird, war schon Sonntagnacht (auch laut einer SORA-Prognose) klar - ebenso dass die Grünen letztlich mehr Abgeordnete (26 und nicht nur 23) stellen werden. Die SPÖ muss damit rechnen, eines ihrer 41 in der Urnenwahl eroberten Mandate noch zu verlieren - während NEOS hoffen können, zu ihren 14 Sitzen vom Sonntag noch einen dazuzubekommen.
Vorläufiges Ergebnis der Nationalratswahl
In dem am Sonntag verkündeten Ergebnis der Nationalratswahl waren nur die Stimmen der Urnenwähler enthalten. Da mehr als eine Million Wahlkarten ausgegeben wurden, dürften noch rund 952.000 Stimmen fehlen, die entweder per Briefwahl oder in "fremden" Wahlkreisen mittels Wahlkarte abgegeben wurden. Diese Stimmen werden in zwei Tranchen ausgezählt, der allergrößte Teil am Montag, der Rest am Donnerstag.
LIVE-Blog zum Tag nach der Nationalratswahl
(APA/Red)