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Bregenz: Spielplatzlok wird wieder fahren

In mehr als dreißig Jahren wurde die alte Wälderbahn-Dampflokomotive zum Wahrzeichen des Kinderspielplatzes am See. Generationen von Nachwuchslokführern sind auf ihr herum geturnt – doch dann kam das „Aus“.

Der TÜV befand, dass die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewährleistet ist – die Lok muss weg. Und nicht nur aus so manchem Kinderauge kullerten Tränen, als fest stand, dass die „U24“, wie diese Lokomotive heißt, ihren Standplatz räumen muss, auch manch’ Erwachsener trauerte seinen „Lokführererlebnissen“ aus Kindheitstagen nach. Im Bürgerforum kam es nicht nur zu einer regen, sondern auch zu einer sehr emotional geführten Diskussion. Doch jetzt hat sich – vorbehaltlich eines Stadtratbeschlusses – alles zum Guten gewendet.

Im Auftrag der Stadt Bregenz verhandelte Baudirektor DI Dr. Bernhard Fink erfolgreich mit dem Bregenzerwaldbahn-Museumsverein.

Tausch U24 gegen Uh3

Der Bregenzer Stadtamtsdirektor, HR Dr. Arnulf Eberle hatte sich persönlich für die Lokomotive vom Kinderspielplatz eingesetzt und Dr. Fink mit einem schwierigen Verhandlungsauftrag nach Bezau geschickt.

„Die U24 ist unsere Lok, und sie muss auch unsere Lokomotive bleiben“ – mit diesem Auftrag setzte sich der Bregenzer Baudirektor mit den Verantwortlichen der Museumsbahn an den Tisch. Die Inbetriebsetzung einer alten Dampflok ist eine sehr kostspielige Angelegenheit, für die U24 muss ein neuer Kessel gefertigt werden. Und natürlich hätten es die Wälder Museumsbetreiber gerne gesehen, wenn sie ihre Denkmallok, die Uh3, einfach gegen die U24 tauschen hätten können. Doch Dr. Fink blieb hart: Der Museumsbahnverein erhält die Spielplatzlok nur leihweise, sie bleibt im Besitz der Stadt Bregenz. Dafür erhält die Stadt, ebenfalls als Leihgabe, die Uh3. Der Museumsbahnverein musste sich verpflichten die „U24 innert nützlicher Frist betriebsbereit aufzuarbeiten“. Die Lok wird dann mit dem Namenschild „Bregenz“ zwischen Bezau und Schwarzenberg verkehren.

Spielplatzsicher

Für die Aufstellung der Uh3 am Kinderspielplatz wurden vom TÜV strenge Vorgaben ausgearbeitet: „Der Kessel darf nicht mehr begangen werden. Alle Kleinteile, an denen Kinder hängen bleiben oder sich verletzen könne, müssen abmontiert werden – dann steht einer Freigabe durch den TÜV nichts mehr im Wege“, berichtet der Bregenzer Baudirektor.

Vorbehaltlich eines Stadtratsbeschlusses am 1. Februar kann nun für den Tausch grünes Licht gegeben werden. Und dieser Beschluss dürfte einstimmig ausfallen.

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