Mehr als 500 Wohnungsbrände ereignen sich in Österreich jedes Jahr rund um Weihnachten. Nicht immer sind die Kerzen am Adventkranz und am Christbaum schuld: "Elektrobrände spielen neben offenem Feuer eine nicht unerhebliche Rolle", warnen der Versicherungsverband Österreich (VVO) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KVF).
Smartphone, Tablet und E-Bike als Gefahr
Von Jahresanfang bis Oktober starben heuer bisher 33 Menschen bei Bränden. Der Advent ist zwar Hochrisikozeit für Wohnungsbrände. Gefahrenquellen sind aber auch Smartphone, Tablet, E-Bike: "Im Umgang mit offenem Licht und Feuer sind sich die meisten Menschen der Gefahr bewusst. Mit Elektrobränden rechnen hingegen die Wenigsten", sagte VVO-Generalsekretär Louis Norman-Audenhove. Häufige Auslöser seien missbräuchliche Verwendung sowie mangelnde oder fehlerhafte Wartung, ergänzte KFV-Direktor Othmar Thann.
Akkubrände seien zwar selten, könnten jedoch schwerste Folgen haben, wie bereits mehrere Fälle zeigten. "Ein Drittel der Befragten lädt den Akku auch dann, wenn sie selbst nicht zu Hause sind. Knapp 14 Prozent halten es für normal, dass ihr Smartphone sich erhitzt. Hier ist verstärktes Gefahrenbewusstsein erforderlich", appellierte Thann. Sechs Prozent hätten bereits einen Zwischenfall mit einem Akku erlebt, von Überhitzung und Defekte über aufgeblähte Akkus bis zu Bränden und Stromschlägen. In einem Fall gab es sogar eine Explosion.
Viele Haushalte nicht auf Brand vorbereitet
Obwohl es bei jedem Sechsten in der Vergangenheit bereits gebrannt hat, seien viele Haushalte auf den Ernstfall nicht vorbereitet: Jeder Sechste sei bei der Notrufnummer der Feuerwehr (122) nicht sattelfest. Nur in etwa jedem zweiten Haushalt finden sich gewartete Feuerlöscher, Rauchwarnmelder in rund 40 Prozent. Tipps für den Umgang mit Akkus: keine Billig-Produkte kaufen, nicht auf brennbarem Untergrund aufladen, Beschädigungen und Fehler überprüfen lassen, bei seltener Nutzung separat vom Gerät lagern und fachgerecht entsorgen: Im Müllwagen wird der Abfall gepresst, dabei kann es zu Bränden und Explosionen kommen.
(APA/red)