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Boxen: Wiener Auswahl bezwingt bosnisches Nationalteam

Der Wiener Marcel Meinl beim Sparring in der Stadthalle
Der Wiener Marcel Meinl beim Sparring in der Stadthalle ©Cornelia Steiner
Die Wiener Auswahl gewann am Samstagabend einen internationalen Amateur-Vergleich gegen das bosnische Nationalteam. In der Stadthalle setzten sich die Lokalmatadore mit einem Gesamtscore von 12:8 (zwei Punkte pro Sieg) durch. Die heimlichen Stars des Abends waren zwei junge Wiener - der eine sechs, der andere neun Jahre alt.
Bilder: Box-Vergleichskampf
Video: Austria's Next Boxing Champ

Bereits am Nachmittag veranstalteten der Wiener Boxclub Bounce und der Sportverband ASKÖ einen Talentsichtungsbewerb. Eine gute Figur machte der erst sechsjährige Arsen Tschabjan nicht nur beim Fitnessparcours; er bewies auch im Ring bei der Schlagschule mit Marcos Nader sein Naturtalent. Boxprofi Marcos Nader war selbst erstaunt über den kleinen Arsen, der erst seit sechs Monaten im BC Bounce trainiert: “Ein Wahnsinn, wie beweglich er in seinem Alter schon ist.”

Sparring von Marcel Meinl
Bevor es mit dem Vergleich der “großen” Amateurboxer losging, stellte sich der neunjährige Bounce-Youngster Marcel Meinl einem nichtgewerteten Sparring gegen seinen russischen Alterskollegen Islam Elmursajev. Zweck der Exhibition war es zu zeigen, dass Boxsport unter professioneller und seriöser Anleitung schon in sehr jungen Jahren möglich ist – sozusagen als Basis für eine mögliche Sportlerkarriere.

Vergleichskampf Wien gegen Bosnien–Herzegowina
Die Wiener starteten nach Maß in den Wettkampf. Nachdem Georg Harutunyan seinen Gegner Sandro Poletanio in einem beherzten Schlagabtausch (U16 bis 52kg, 3x2min) nach Punkten schlagen konnte, dominierte auch Daniel Janicijevic seinen Kontrahenten Dusko Veletic klar (U14 bis 54kg, 3x2min) und erhöhte auf 4:0 für die Wiener.

Wien geht mit 8:0 in Führung
In ähnlicher Tonart ging es weiter. Den dritten Wertungskampf (U19 bis 60kg, 3x3min) entschied Chatchik Haratunyan im Duell mit Miroslav Cembic für sich. Dabei machte der dreifache Amateur-Staatsmeister seiner Altersklasse sogar einen Reichweiten-Nachteil gegen den größer gewachsenen Bosnier wett. Im sehr hart geführten vierten Fight (Elite bis 60kg, 3x3min) erwies sich Thomas Staudigl gegen Bosko Lukic als der entschlossenere Boxer und brachte seinen Gegner angepeitscht vom Publikum an den Rand eines Knock-Out. Schlussendlich musste er sich mit einem Punktsieg begnügen – 8:0 für Wien.

Bosnier schreiben erstmals an
Djordje Tomic sorgte gegen Sultan Musaev im fünften Duell schließlich für den ersten Sieg der Gäste (U19 bis 64kg, 3x3min). Der Beste seiner Altersgruppe in Bosnien-Herzegowina bezwang den zweifachen österreichischen Staatsmeister vor allem durch Technik und Beweglichkeit. Die Freude über den Erfolg währte bei den Bosniern allerdings nur kurz, denn anschließend (U19 bis 81kg, 3x3min) zeigte sich der regierende Wiener Meister Ali Dzambekov gegen Smail Sikalo zielstrebiger und auch wirkungsvoller bei seinen Treffern.

Leidenschaftlicher Schlagabtausch
Einen besonders leidenschaftlichen Schlagabtausch führten die Boxer im 7. Wertungskampf (Elite bis 64kg, 3x3min) und wurden dabei den hohen Erwartungen gerecht. Der österreichische Staatsmeister von 2009, Karen Movsisjyan, unterlag dabei dem achtfachen bosnischen Champ, WM-Viertelfinalisten und nur knapp an der Olympia-Teilnahme gescheiterten Adnan Hadzihajic nach Punkten. Damit hatten die Gäste auf 10:4 im Gesamtscore verkürzt.

Grigorjan geschlagen, Frauenschiel souverän
Spektakulär ging es weiter, das Publikum konnte sich während des achten Kampfes (U19 bis 69kg, 3x3min) nicht mehr auf den Sitzen halten und feuerte die beiden Boxer lautstark an. Howig Grigorjan musste sich in diesem hartumkämpften Duell dem EM-Fünften seiner Altersklasse Velibor Vidic geschlagen geben. Das darauffolgende Aufeinandertreffen zweier Boxerinnen (Elite bis 64kg, 4x2min) war hingegen sehr rasch entschieden. Melanie Frauenschiel fegte über ihre Kontrahentin Maja Jahic dermaßen hinweg, dass diese nach nur einer Runde aufgeben musste.

Simic schlägt Öczan nach Punkten
Am Gesamtsieg der Wiener konnte auch Vuk Mlisav Simic im letzten Kampf des Abends nichts mehr ändern. Der Bosnier setzte sich im Duell der Superschwergewichtler (Elite ab 91kg, 3x3min) gegen den eben erst aus dem Profi-Lager zurückgekehrten Söner Öczan nach Punkten durch. Nichtsdestotrotz durfte Wien danach einen 12:8-Erfolg gegen die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina bejubeln.

Nader: “Wien boxt auf hohem Niveau”
Veranstalter und Sportdirektor der österreichischen Nationalmannschaft Daniel Nader über den Vergleich mit Bosnien: “Es war wichtig zu zeigen, dass Wien eine Stadt geworden ist, die auf sehr hohem Niveau boxen kann.” Die Niederlage zwei seiner Bounce-Schützlinge trifft ihn dennoch sehr. “Bosnien hatte aber vor allem in den letzten Kämpfen sehr starke Boxer am Start”, zollte Nader auch dem Gegner Respekt.

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