Eines vorweg: Jedes Tier reagiert anders auf Böller und Raketen. Während manche Hunde und Katzen sehr gut mit dem Lärm umgehen, scheint für andere das Ende der Welt nahegekommen zu sein. Ein Rezept, das bei jedem Haustier hilft, gibt es daher nicht. Dennoch gibt es einige Punkte, die Herrchen oder Frauchen im Allgemeinen beachten sollten. So kann bei den meisten Tieren der Panik zu Silvester vorgebeugt werden.
Leine ist Pflicht
Für Hunde gilt zu Silvester strenge Leinenpflicht. Generell sollten Hunde und Katzen an solchen Tagen nicht oder nur kurz das Haus verlassen. Spaziergänge werden am besten auf den ruhigen Morgen als den späten Abend verlegt. Und auch am Tag danach sollte ein großer Bogen um Feuerwerksreste gemacht werden. „Denn nicht nur das Knallen, auch der Geruch nach Schwefel ruft Panik bei manchen Hunden, Katzen und auch bei Pferden hervor“, weiß Tierarzt Manfred del Fabro.
Selbst Ruhe ausstrahlen
Das Wichtigste zu Silvester als Herrchen oder Frauchen ist, selbst Ruhe auszustrahlen. „Sobald man selbst Unruhe ausstrahlt, merken die Tiere das“, so del Fabro. Ängstliche Hunde oder Katzen sollte man zwar nicht alleine, aber zumindest in Ruhe lassen. „Wer die Tiere zu stark verhätschelt, lobt sie quasi für ihr ängstliches Verhalten. Damit kann sich die Angst über die Jahre sogar verschlimmern.“ Eine weitere Methode der Verhaltenstherapie ist, die Tiere – etwa mit CDs mit Silvesterlärm – schrittweise auf die Böller vorzubereiten. Diese Methode ist aber sehr zeitaufwendig und kann Monate dauern.
Türen, Fenster und Vorhänge zu
Sobald die ersten Böller explodieren sollten Türen und Fenster geschlossen werden. Zugezogene Vorhänge bieten zusätzlichen Schutz vor Lärm. Von speziellen Ohrenschützern ist aber eher abzuraten. Die verursachen nämlich bei Tieren, die nicht daran gewöhnt sind, nur noch mehr Unsicherheiten. Lieber das Radio oder den Fernseher anmachen. Die gewohnten Geräusche übertönen so die fremde Geräuschkulisse.
Medikamente als letzter Ausweg
Wenn alles nicht hilft sind für viele Haustierhalter Medikamente der letzte Ausweg. „In der Woche vor Silvester kommen viele mit akuten Fällen in die Praxis“, berichtet Tierarzt del Fabro. „Meist brauchen die Tiere dann Medikamente auf Valiumbasis.“ Von starken Beruhigungsmitteln rät der Veterinär aber eher ab: „Mit Psychopharmaka torkeln die Tiere oft unkontrolliert herum oder sind tagelang antriebslos. Da gibt es aber einiges auf pflanzlicher Basis oder sogenannte Zylkene, die man ins Futter mischen kann. Damit beginnt man aber am besten schon ein, zwei Wochen vor Silvester“, rät del Fabro.