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Auto stehen lassen und umsteigen

Das Erreichen der Alarmstufe abzuwarten, sei zuwenig, wettert die Opposition. wegen der hohen Ozonbelastung wird der Ruf nach einem "Sommertarif" in Bus und Bahn wird laut.

Die seit Wochen anhaltend hohe Ozonbelastung im Ländle hat eine politische Diskussion ausgelöst: Das Erreichen der Alarmstufe abzuwarten, sei zuwenig, wettert die Opposition. Der Ruf nach einem „Sommertarif“ in Bus und Bahn wird laut.

Verstärkte Information, finanzielle Anreize für das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel und langfristige Maßnahmen für eine bessere Luftqualität will SP-Umweltsprecherin LAbg. Dr. Elke Sader von LH Sausgruber. „Dass an der Messstelle Lustenau-Wiesenrain inzwischen täglich die Informationsschwelle (von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Halbstundenmittelwert) überschritten wird, sollte bei Sausgruber die Alarmglocken schrillen lassen“, so Sader. Schließlich sei zu bedenken, dass Kinder bereits jetzt unter der hohen Ozonkonzentration leiden.

Dass die Ozonmessungen in Vorarlberg zum Teil erhebliche Lücken aufweisen, darauf macht der Vorstandssprecher der Grünen, LAbg. Johannes Rauch, aufmerksam. Für die Luftgütekarte des Umweltbundesamtes im Internet liefere die Messstation Bludenz über Stunden keine Information. Von Landesrat Schwärzler fordert Rauch eine Verbesserung sowie ein dichteres Messstellennetz. Insgesamt sei die Landesregierung säumig: Es gebe keine Reaktion auf die seit Wochen hohe Ozonbelastung und „nicht einmal für eine symbolisch und psychologisch wichtige Tempobeschränkung auf 100 km/h auf Autobahnen hat es gereicht“. Nicht locker lässt Dipl.-Ing. Andreas Postner von „TransForm“. Zum dauerhaften Schutz der menschlichen Gesundheit gelte für Ozon der Grenzwert von 110 Mikrogramm (Achtstundenmittel). Und dieser werde in Vorarlberg permanent massiv überschritten. Außerdem müssen die „Ozonbildner“ Stickoxide, die hauptsächlich aus dem Verkehr stammen, eingedämmt werden.

Umweltlandesrat Erich Schwärzler, gerade aus dem Urlaub zurück, gestern zu den „VN“: Die Informationsübermittlung sei durch einen technischen Defekt entstanden, der inzwischen behoben wurde. Wichtiger als ein dichteres Messnetz in Vorarlberg sei die Vernetzung mit den Stationen im Bodenseeraum. Schwärzler weiß um den Ernst der Situation. Er verweist auf die gesundheitlichen Auswirkungen und appelliert an jeden Einzelnen, jetzt bewusst auf das Auto zu verzichten.

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