Arzt in Wiener Spital niedergestochen: 33-Jähriger in U-Haft

Über einen 33-Jährigen, der am Mittwoch im Wiener SMZ Süd einen 64 Jahre alten Oberarzt für Kardiologie niedergestochen hat, ist am Freitag die bei versuchtem Mord bedingt obligatorische U-Haft verhängt worden. Das teilte die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, auf APA-Anfrage mit. Die nächste Haftprüfung ist am 26. Juli.
Tatverdächtige hatte sich auf "innere Stimmen" berufen
Der Mann machte vor der Haftrichterin teilweise nicht ganz zusammenhängende und widersprüchliche Angaben. Die Staatsanwaltschaft hat bereits einen Gutachter bestellt, um zu klären, ob der Mann möglicherweise unter Einfluss einer psychischen Erkrankung gehandelt hat. Bei seiner polizeilichen Einvernahme hatte sich der 33-Jährige auf "innere Stimmen" berufen.
Der aus Sierra Leone stammende Mann lebt seit 2004 in Österreich und ist subsidiär schutzberechtigt. Er wurde seit 2011 im SMZ Süd behandelt und hatte sich dort vor wenigen Wochen einem operativen Eingriff unterzogen. Ärztlichen Untersuchungs- oder Kontrolltermin für Mittwoch hatte der Mann keinen.
Die Tat hat zu einer Diskussion über Sicherheit in Spitälern geführt. Krankenhäuser gehörten "wie Gerichte gesichert", verlangte die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) am Donnerstag.