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Arbeitslosigkeit hat beinahe Vorkrisenniveau erreicht

Arbeitsminister Martin Kocher konnte gute Nachrichten verkünden.
Arbeitsminister Martin Kocher konnte gute Nachrichten verkünden. ©APA/BKA/CHRISTOPHER DUNKER
Der Arbeitsmarkt in Österreich hat mittlerweile beinahe das Vorkrisenniveau erreicht, mit nur mehr 2.500 Arbeitslosen mehr als 2019.

Auch diese Woche ist die Arbeitslosigkeit wieder zurückgegangen, wie die aktuellen Zahlen zeigen. Derzeit sind in Österreich 272.578 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zur Vorwoche deuten die Zahlen auf eine weitere Entspannung am Arbeitsmarkt hin - die Zahl der Jobsuchenden sank um 5.264. Doch sind derzeit immer noch mehr Menschen arbeitslos als vor der Coronakrise.

Beinahe Vorkrisenniveau erreicht

"Wir haben am Arbeitsmarkt mittlerweile beinahe das Vorkrisenniveau erreicht, mit nur mehr 2.500 Arbeitslosen mehr als 2019", teilte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag mit. Daher sei es auch wichtig, "den schrittweisen Übergang zur Normalität durch unsere arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu begleiten". Aufgrund der Erholung des Arbeitsmarkts verfolge das AMS seit Sommer die Zielvorgabe, wieder stärker auf Vermittlungen und deren Verbindlichkeit zu achten. Das Ausmaß der Sanktionen bewege sich mittlerweile wieder auf ähnlichem Niveau wie im Vorkrisenjahr 2019.

Anmeldung zur Kurzarbeit leicht nach oben gegangen

Die Anmeldungen zur Kurzarbeit sind auf derzeit 58.812 wieder leicht nach oben gegangen. Die Corona-Kurzarbeit für besonders betroffene Betriebe - etwa Luftfahrt oder Stadthotellerie - läuft vorerst noch bis Ende Dezember, für andere Unternehmen gibt es das Covid-Kurzarbeitsmodell mit reduzierter Förderhöhe bis Ende Juni 2022. Es werde im Laufe des Novembers Gespräche zur Zukunft der Corona-Kurzarbeit geben, sagte Kocher auf Journalistennachfrage. Derzeit warte man die weitere Entwicklung der Kurzarbeitszahlen ab.

Aufgrund der Erholung des Arbeitsmarkts achtet das AMS seit Sommer wieder stärker auf die Verbindlichkeit bei der Vermittlung. Heuer im August wurden 2.850 Arbeitslosengeld-Sperren durch das AMS verhängt, im August 2019 waren es 2.700. Sperren gibt es, wenn Arbeitslose angebotene Arbeitsplätze oder Schulungen verweigern.

Rekordzahl an offenen Stellen

Angesichts der Rekordzahl an offenen Stellen verzeichnete das AMS auch eine positive Tendenz bei der Stellenbesetzung. Die Zahl der Vermittlungen ist von 295.000 im August 2019 auf 363.000 heuer im August gestiegen. "Es gibt wieder eine hohe Dynamik", kommentierte Kocher die aktuelle Arbeitsmarktlage.

Finanzminister Blümel verwies auf die positive wirtschaftliche Entwicklung. Laut wöchentlichem Wifo-Wirtschaftsindex für den Zeitraum 23. August bis 5. September lag das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 Prozent (Kalenderwoche 34) bzw. 1,1 Prozent (Kalenderwoche 35) über dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zur selben Kalenderwoche im Vorjahr war das BIP um 4,7 Prozent bzw. 3,5 Prozent höher. "Diese Entwicklung ist positiv für den Arbeitsmarkt und die Steuereinnahmen und somit auch für das Budget", sagte Blümel. Die Entwicklung seit Beginn des Jahres habe "sich bereits durch die Öffnungsschritte im Frühling und nun im Sommer weiter verbessert".

Weniger Anträge für Hilfen

Die wirtschaftliche Erholung zeigt sich auch bei den sinkenden Antragstellungen für Corona-Wirtschaftshilfen und dem ausbezahlten Fördervolumen. Beim Ausfallsbonus gab es im Jänner laut Finanzministerium mehr als 110.000 Antragsteller mit einem beantragten Volumen von mehr als 615 Mio. Euro. Im Juni sank die Zahl auf 34.000 Antragsteller (128 Mio. beantragtes Volumen) und für Juli sind bis dato 5.700 Anträge mit einem Volumen von 28 Millionen eingegangen.

Beim Härtefallfonds wurden im Jänner über 110.000 Antragsteller verzeichnet - im Juni waren es weniger als 70.000. Das ausbezahlte Volumen reduzierte sich laut Ministerium um rund 40 Prozent - von über 140 Mio. Euro auf ca. 85 Mio. Euro.

(APA/red)

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