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Alt-Landeshauptmann Purtscher wird 75

Der Vorarlberger Alt-Landeshauptmann Martin Purtscher vollendet am Mittwoch das 75. Lebensjahr. Vom Schokolade-Manager zum weltoffenen Staatsmann.

Vor über sechs Jahren (2.4.1997) hat der ÖVP-Politiker nach fast zehnjähriger Regierung und über 30 Jahren als heimatverbundener Landespolitiker sowie weltoffener Staatsmann sein Amt zurückgelegt und sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Mehrere Jahre setzte er seine Erfahrung noch im Dienst des Landes ein und brachte als Aufsichtsratsvorsitzender die beiden Energieunternehmen Vorarlberger Illwerke AG (VIW) und Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) ab 2001 unter gemeinsame personelle und organisatorische Führung.

Mittlerweile genießt Purtscher in der Heimatgemeinde Thüringen im Großen Walsertal das Privatleben mit Familie, auf Reisen und – nach gut verlaufener Hüftoperation – auch wieder das sportliche Skifahren am Arlberg. An seinem Geburtstag tagt zufällig der Landtag, dessen Präsident er im Lauf seiner Karriere auch war. Landtagspräsident Manfred Dörler wird das Jubiläum seines Vorvorgängers im Amt erwähnen, große Festlichkeiten im Land sind jedoch nicht vorgesehen. In der Woche nach dem „Runden“ gratuliert Landeshauptmann Herbert Sausgruber seinem Vorgänger bei einem offiziellen Abendessen zum Jubelfest.

Die steile politische Handwerk hat Martin Purtscher 1955 als Gemeindevertreter im heimatlichen Thüringen gelernt. Von 1964 bis 1997 gehörte er dem Vorarlberger Landtag an. 1974 wurde er Landtagspräsident, 1987 als Nachfolge von Herbert Keßler zum Landeshauptmann gewählt. International hat sich der überzeugte Europäer Purtscher engagiert und nachdrücklich für den Beitritt Österreichs zur EU eingesetzt.

Martin Purtscher wurde am 12. November 1928 in Thüringen als Sohn einer Bauernfamilie mit sieben Kindern geboren. Nach Volks- und Handelsschule wurde der erst Sechzehnjährige zum Kriegsdienst nach Italien eingezogen. Die Handelsakademie in Bregenz-Mehrerau absolvierte Purtscher nach dem Krieg, anschließend studierte er als Werkstudent an der Universität Innsbruck, wo er 1953 zum Doktor der Rechte promovierte.

Das Studium finanzierte er sich als Buchhalter bei der Firma Lorünser-Leichtmetallwerke in Schlins , deren kaufmännischer Direktor er nach Studienabschluss wurde. 1965 trat er bei der Suchard-Schokoladen-GmbH in Bludenz ein, übernahm 1966 die Geschäftsführung, baute das Unternehmen durch Erwerb von Mirabell (Grödig bei Salzburg, 1975) und Bensdorp (Tulln, 1985) aus und wurde 1984 – bis zur Bestellung zum Landeshauptmann – zum Leiter der Jacobs-Suchard-Gruppe Österreich bestellt.

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