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Alles Wassermelone: "Unverschwendet" verschenkt 4 Tonnen am Wiener Schwendermarkt

©VIENNA.at/Lydia Mitterbauer
Am Schwendermarkt werden heute vier Tonnen Wassermelonen verschenkt. VIENNA.at war vor Ort und das Startup "Unverschwendet" besucht.
Bilder von der Veranstaltung
"Unverschwendet" verschenkt 4 Tonnen Wassermelonen

Berge an Wassermelonen türmen sich am Schwendermarkt in Wien-Rudolfsheim. Rund 400 Stück sind von einem Holzzaun umgeben. Sie alle sind reserviert. Wer sich nämlich rechtzeitig auf Facebook bei der Veranstaltung angemeldet hat, kann sich eine Melone der vier Tonnen sichern. Das Wiener Startup verschenkt diese heute nämlich am Schwendermarkt.

Aufmerksamkeit schaffen durch Wassermelonen

Doch auch ohne Anmeldung gibt es die Möglichkeit vorbeizuschauen und eine Wassermelone und oder einen Wassermelonen-Pfeffer-Sirup abzustauben. 509  Personen haben eine fixe Zusage auf Facebook abgegeben, um Punkt zwei wartete schon eine Schlange an Menschen auf die geliebte Wassermelone.

Seit dem 8. März 2016 gibt es das Start-Up “Unverschwendet”. Die Geschwister Andreas und Cornelia Diesenreiter führen den Laden am Schwendermarkt und haben seit dem Start zirka 20 Tonnen Obst und Gemüse vor dem Wegwerfen gerettet. “Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen”, so Cornelia Diesenreiter.  Die heute verschenkten Wassermelonen wären nämlich sonst im Müll gelandet. “Man denkt immer, ja es wird eh nicht so viel weggeschmissen, aber das ist ein falsches Vorurteil”, ergänzt Bruder Andreas. Mit dem weggeschmissenen Obst und Gemüse könnte man ganz Österreich eigentlich mit Marmelade und Ketchup versorgen.

Neben der Bewusstseinsschaffung für Lebensmittelverschwendung, achtet das Unternehmen auch auf Fairness. Das Obst, dass sie beziehen, wird zu fairen Preisen abgekauft, auch wenn es sonst im Müll landen würde. “Unser Konzept klingt einfach, in der Umsetzung ist es aber schwieriger. Aber – und das ist wichtig – es ist machbar”, so Andreas Diesenreiter.

Echotest mit den Wassermelonen

Wer heute also am Schwendermarkt bei “Unverschwendet” vorbei geschaut hat, wird vielleicht den ein oder anderen auf eine Melone klopfen sehen. Das ist der sogenannte Echotest. Klingt die Melone hohl, ist sie noch sehr genießbar, selbst wenn sie äußerlich nicht jede Norm erfüllt.

Lange Schlange zur geliebten Wassermelone

Der 21-jährige Riccardo beschreibt sich selbst als “absoluten Wassermelonenfan”. Seine Liebe zu den Wassermelonen hat er sozusagen in die Wiege gelegt bekommen. Seine Mutter ist aus Süditalien, Wassermelonen gab es während der Kindheit viele zu essen. Und im elterlichen Garten setzte er auch schon früh eigenen Wassermelonen an. Von der Veranstaltung hat er über Facebook erfahren, als Student kann er um 14 Uhr am Nachmittag in der Schlange anstehen. Teilen muss er die Melone nicht, denn sein Mitbewohner steht ebenfalls in der Schlange.

“Es geht eh schnell”, meint die 24-jährige Jasmin, die in der Schlange hinter Riccardo steht. Auch sie hat über Facebook von den Gratis-Wassermelonen erfahren. Sie holt die Wassermelone aber nicht für sich, sondern für ihren Freund. Einen besonderen Bezug hat sie trotzdem, auch wenn die Melone an den Freund geht. Sie studiert Umweltwirtschaft und nennt als persönliche Anliegen den Naturschutz und die Müllreduktion. Auch ist sie in einer Foodsharing-Gruppe.

So unterschiedlich die Beweggründe auch sein möge, in den nächsten Tagen werden in vielen Haushalten in Wien insgesamt vier Tonnen Wassermelonen verspeist und so vor dem Müll gerettet.

(Red)

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