Die Ärztekammer hat am Mittwoch eindringlich Nasenabstriche durch fachmännisches Personal eingefordert: "Zum Start der Massentests wurde dokumentiert, dass es bei den Abstrichen durch Laien zu falsch durchgeführten Abstrichnahmen gekommen ist. Eine fachkundige Vorgehensweise ist von besonderer Wichtigkeit - nicht nur, um ein korrektes Testergebnis zu erhalten, sondern auch, um Verletzungsrisiken zu vermeiden", betonte Präsident Thomas Szekeres.
Leitfaden für richtige Abstriche
Die Fachärzte Verena Niederberger-Leppin und Wolfgang Luxenberger haben einen Leitfaden zur korrekten Technik erstellt und Risiken der Abstrichentnahme aus dem Nasenrachen aufgezeigt. In zahlreichen Medienberichten und sogar in Gebrauchsanleitungen diverser Antigen-Schnelltests werde eine falsche oder nicht ideale Abnahmetechnik dargestellt. "Entscheidend ist, dass der Nasenrachen über die Nase am besten entlang des Nasenbodens vom Nasenloch in etwa in Richtung Höhe des äußeren Gehörganges erreicht werden kann. Durch eine Orientierung am Nasenboden wird vermieden, dass der Abstrichtupfer nach oben in Richtung Schädelbasis geschoben wird, wo eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr besteht", sagen die Fachärzte.
Für die zu testende Person sei es unter anderem wichtig, den Kopf bei nicht gehobenem Kinn gerade zu halten. Ein Zurückneigen des Kopfes sei kontraproduktiv und führe geradewegs in Richtung der Schädelbasis, hieß es in einer Aussendung.
Korrekter Nasenabstrich entscheidend
"Das unterstreicht, wie wichtig ein fachgerechtes Vorgehen ist", so Szekeres. Auch unter Sanitätern gebe es unterschiedlich ausgeprägtes Know-how. "Diese und andere Kräfte dürfen nur nach entsprechender Einweisung und unter Aufsicht agieren", war der Appell. Ähnliches gelte auch für die bevorstehenden Impfungen. Es sei im Sinne der Patientensicherheit, dass auch bei den kommenden Impfungen gegen SARS-CoV-2 Experten diese durchführen.
Ein korrekter Nasenabstrich sei auch entscheidend für ein richtiges Ergebnis, denn die Sensitivität von Covid19-Antigen-Schnelltests sei von der Menge der in den Proben enthaltenen Virusproteine abhängig.
(APA/red)