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Dead in the Vienna Marchfeld Canal: Exclusive Interview with Brother Reveals New Shocking Details

Der Tatverdächtige am ersten Prozesstag, das Tatwerkzeug und der Fundort der zerstückelten Leiche, der Wiener Marchfeldkanal.
Der Tatverdächtige am ersten Prozesstag, das Tatwerkzeug und der Fundort der zerstückelten Leiche, der Wiener Marchfeldkanal. ©APA
Peyman N.'s Brother Criticises Investigation Work

For the brother of the deceased Peyman N., everything was moving too slowly. He emphasises that he regularly forwarded information to the Vienna police, which made Kian look highly suspicious after Peyman N.'s disappearance. He claims to have repeatedly asked the police to question Kian. But nothing happened. On the contrary: Mohammad N. finds the processing of information by the police extremely questionable. Important information, such as the prehistory with the questionable business and the money passed on, was not or poorly documented. "I kept emphasising things like the time of the crime and Kian's role. But the police ignored these emails and didn't even want to question me," says the 52-year-old. Although numerous pieces of information were sent to the police several times, Mohammad N. was later asked to send them again. "Interestingly, the police sent me many emails last year and kept asking the same questions," criticises the brother of the deceased Peyman N. He was also repeatedly pointed out to missing powers due to outstanding permissions from the Vienna public prosecutor's office during the investigation.

Mohammad N. criticises that the slow approach in the investigation work in another case, where the missing person is still alive, can have fatal consequences. "If a person is really alive and needs help, he will definitely lose his chance through this long process. Maybe this experience will help save other people's lives. I thank the police for everything that was done. But there is definitely room for improvement here," says Mohammad N.

No Statement from Vienna Police and Public Prosecutor's Office on Allegations

Neither the Vienna State Police Directorate nor the Vienna Public Prosecutor's Office wanted to comment on the individual points of criticism when asked by VIENNA.at. Nina Bussek, spokeswoman for the Vienna Public Prosecutor's Office, clearly saw the responsibility here with the police. Michaela Rossmann, spokeswoman for the Vienna State Police Directorate, referred to the ongoing court proceedings and asked for understanding that the Vienna police can "no longer comment on individual investigative steps".

Killed and Dismembered: Maximum Penalty Demanded

After his arrest, Kian made a comprehensive confession. In his interrogation, he stated that he had met Peyman N. in his apartment in Vienna-Hietzing between 4 and 5 p.m. on the day of his disappearance. In the ensuing argument over the money passed on, Kian pulled out a claw hammer, which he had bought the day before and brought to the discussion, and hit the 45-year-old several times on the head. The 38-year-old then disposed of the hammer on the loading area of a flatbed truck at a construction site in Vienna-Währing, hoping that the car would eventually drive away with the murder weapon. But this was not the case: The investigators found the hammer on the flatbed truck - intact and ready for seizure.

In the meantime, Kian has changed his account of the events. The defendant now claims that the "Albanian mafia" was involved. He admits to having been involved in the actions, but claims to have acted under duress. Mohammad N., the brother of the victim, vehemently contradicts these statements. "My brother would never have gotten involved in dubious businesses around human trafficking, drugs or weapons," he explains. "He was a very friendly and protective person. Three months after the incident, he was supposed to receive an Austrian passport. That's why he strictly adhered to all rules - even in traffic. I can say with certainty that my brother would not have done anything that could have endangered his naturalisation," explains Mohammad N.

He therefore appeals to "the court, the honourable judge and the honourable jury, to impose the maximum penalty provided for such crimes. In my opinion, the further this person is removed from human society, the better for the safety of people."

(Ed./JELU)

Kurz darauf der nächste Schock für Mohammad N.: Er kontaktierte die Freunde seines verschwundenen Bruders in Österreich. Nachdem er mit ihnen gesprochen hatte, war der WhatsApp-Account seines Bruders gelöscht und nicht mehr zugänglich. "Da war ich mir sicher, dass einer seiner Freunde dafür verantwortlich war", so Mohammad N. Kian war ihm aufgrund der Vorgeschichte sofort besonders verdächtig.

"Verzweiflung, Furcht und Unruhe erfüllten unser ganzes Wesen"

Der im Iran lebende Mohammad N. schickte die Ex-Frau seines Bruders noch am 22. November 2023 zu einer Polizeistation, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Auch Peyman N.s Freunde begleiteten ihn dorthin. Später gaben sie an, dass Kian beharrlich darauf bestand, die Vermisstenanzeige selbst aufzugeben. "Ich glaube, er hat damit versucht, auch die Polizei zu täuschen. Es ist unmöglich zu erklären, wie sich diese rücksichtslose Täuschung für meine Familie und meine ältere Mutter anfühlten. Verzweiflung, Furcht und Unruhe erfüllten unser ganzes Wesen", schildert Mohammad N. das Leid der Familie.

Peyman N.s Angehörige fühlten sich bei der Polizeistation jedoch wenig ernstgenommen, obwohl sie schilderten, dass gefälschte Nachrichten von Peyman N.s Handy verschickt werden: "Die Polizei sagte der Ex-Frau meines Bruders: 'Wenn es innerhalb von 72 Stunden keine Neuigkeiten gibt, gehen Sie erneut zur Polizei.' Ich denke, die Zeit ist fatal.", so Mohammad N.

Am 23. November wollte Mohammad N. rechtliche Schritte gegen Kian einleiten, ihm wurde jedoch mitgeteilt, dass zunächst die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen werden müssten. Er beschloss, wichtige Informationen zu dem Fall zu sammeln und der Polizei weiterzuleiten, um den Fall möglichst schnell lösen zu können: "Ich richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf Kian und stellte ihm Fragen über meinen Bruder, sein Geschäft und seine Geschäftsreisen. Aber er bestritt alles. Glauben Sie mir, mit viel seelischem Schmerz wurde ich wie eine Polizeistation. Ich hatte das Gefühl, dass mein Bruder allein war und meine Hilfe brauchte."

Polizei Wien sah "keinen Hinweis auf ein mögliches Verbrechen"

Eine Woche nach dem Besuch bei der Polizeistation hatten Peyman N.s Ex-Frau und Mohammad N. sich um einen Übersetzer gekümmert, um die gesammelten Informationen an die Polizei weiterleiten zu können: "Spät in der Nacht sammelte ich Informationen von Kian und den anderen Freunden meines Bruders und schickte sie per E-Mail an die Polizei. Fast jede Nacht bis zum Morgen. Ich habe die Polizei immer wieder gebeten, Kian einzuvernehmen. Auch wenn er kein Krimineller ist. Er musste viele Informationen haben. Ich habe auch Screenshots von allen relevanten Nachrichten, die Kian an die Freunde meines Bruder geschickt hatte, an die Polizei geschickt." - "Kian versuchte zwei Monate lang, mich zu täuschen. Er hatte Mitleid mit mir. Er fragte nach meiner Mutter. Keines dieser Verhaltensweisen überzeugte mich davon, dass er unschuldig war", erklärt Mohammad N.

Laut Mohammad N. sendete er im darauffolgenden Zeitraum rund zehn E-Mails an die Polizei, denen allesamt keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Darunter auch der sehr wahrscheinliche Tatzeitpunkt zwischen dem letzten Telefonat, das bis 16 Uhr dauerte und einem Termin in der Kirche um 18 Uhr, zu dem er nicht mehr erschien. Auch bei Anrufen seien er und die anderen Angehörigen von der Polizei abgewimmelt worden. Ihm wurde gesagt, er solle zur Botschaft gehen, wo man ihm wiederum erklärt habe, er sei hier fehl am Platz. Am 15. Dezember 2023 erhielt er erstmals via E-Mail (liegt der Redaktion vor) eine Antwort der Polizei, die allerdings wenig Hoffnung aufkommen ließ: Es gäbe keinen Hinweis auf ein mögliches Verbrechen. Er und seine Familie sollen aufhören, anzurufen und nach dem aktuellen Ermittlungsstatus zu fragen. Man fühlte sich machtlos: "Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können. Das waren schreckliche Tage", so Mohammad N.

Erst fünf Wochen nach dem plötzlichen Verschwinden von Peyman N. hatte sein Bruder das Gefühl, dass sich in dem Fall etwas täte. Am 21. Dezember wurde ihm per E-Mail (das der Redaktion vorliegt) geantwortet, dass das Geschehnis nun an die Staatsanwaltschaft Wien gemeldet wurde. "Ich weiß nicht, warum es so spät war? Während der Schlüssel zur Lösung dieses Problems möglicherweise bei mir lag. Zwar hatte es keine Auswirkungen auf das Leben meines Bruders, aber es könnte in Zukunft für andere wichtig sein. Ich verstehe immer noch nicht den Grund für eine so langsame Untersuchung."

Angler fischte Fuß aus Marchfeldkanal in Wien-Floridsdorf

Am 13. Januar 2024 war es schließlich ein Angler, der die entscheidende Entdeckung machte: Er fischte Peyman N.s linken Fuß aus dem Marchfeldkanal. Taucher entdeckten in weiterer Folge 21 weitere Leichenteile zwischen der Schwarzlackenau und Strebersdorf in Wien-Floridsdorf, darunter den Kopf, den rechten Unterschenkel samt Fuß, beide Schulterblätter, mehrere Teile der Brust, mehrere Teile der Wirbelsäule und einige Organe.

Der Fundort der zerstückelten Leiche. APA/BARBARA BUCHEGGER

Mit der grausamen Entdeckung der Leiche kam Bewegung in den Fall: "Erst nach zwei Monaten und der Entdeckung der Leiche meines Bruders im Fluss teilte mir die Polizei mit, dass sie die erforderlichen Genehmigungen vom Staatsanwalt erhalten hätten“, so Mohammad N. Erst dann wurden die Angehörigen und Freunde des Getöteten einvernommen und Handydaten ausgewertet. Kian wurde in weiterer Folge observiert und schließlich am 30. Januar 2024 festgenommen, als es den Anschein machte, als würde er flüchten wollen.

Bruder von Peyman N. übt Kritik an Ermittlungsarbeit

Für den Bruder des getöteten Peyman N. ging das alles viel zu langsam. Er betont, er habe der Wiener Polizei regelmäßig Informationen weitergeleitet, die Kian nach dem Verschwinden von Peyman N. stark verdächtig wirken ließen. Er soll die Polizei wiederholt danach gefragt haben, Kian einzuvernehmen. Doch nichts geschah. Im Gegenteil: Mohammad N. findet die stattgefundene Informationenverarbeitung seitens der Polizei äußerst fragwürdig. Wichtige Informationen, wie beispielsweise die Vorgeschichte mit dem fragwürdigen Business und dem weitergegebenen Geld, wurden nicht oder schlecht dokumentiert. „Ich habe immer wieder Dinge, wie den Tatzeitpunkt und Kians Rolle betont. Aber die Polizei hat diese E-Mails nicht beachtet und wollte mich nicht einmal befragen“, so der 52-Jährige. Obwohl etliche Informationen mehrmals an die Polizei geschickt wurden, wurde Mohammad N. später dazu aufgefordert, diese nochmals zu schicken. „Interessanterweise hat mir die Polizei im vergangenen Jahr viele E-Mails geschickt und immer wieder dieselben Fragen gestellt.“, kritisiert der Bruder des getöteten Peyman N. Auch auf fehlende Befugnisse aufgrund ausständiger Genehmigungen seitens der Staatsanwaltschaft Wien wurde er im Laufe der Ermittlungen wiederholt hingewiesen.

Mohammad N. kritisiert, dass die langsame Vorgehensweise bei der Ermittlungsarbeit in einem anderen Fall, in dem die vermisste Person noch am Leben ist, fatale Folgen haben kann. "Wenn ein Mensch wirklich lebt und Hilfe braucht, wird er durch diesen langen Prozess definitiv seine Chance verlieren. Vielleicht hilft diese Erfahrung, das Leben anderer Menschen zu retten. Ich danke der Polizei für alles, was getan wurde. Aber hier gibt es definitiv Verbesserungsbedarf", meint Mohammad N.

Keine Stellungnahme von Wiener Polizei und Staatsanwaltschaft zu Vorwürfen

Weder die Landespolizeidirektion Wien noch die Staatsanwaltschaft Wien wollten auf Nachfrage von VIENNA.at zu den einzelnen Kritikpunkten Stellung beziehen. Nina Bussek, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, sah die Zuständigkeit hier klar bei der Polizei. Michaela Rossmann, Pressesprecherin der Landespolizeidirektion Wien, verwies indes auf das laufende Gerichtsverfahren und bat um Verständnis, dass sich die Polizei Wien dadurch "nicht mehr zu einzelnen Ermittlungsschritten äußern kann".

Getötet und zerstückelt: Höchststrafe gefordert

Kian legte nach seiner Verhaftung ein umfassendes Geständnis ab. In seiner Einvernahme gab er an, dass er sich am Tag des Verschwindens von Peyman N. zwischen 16 und 17 Uhr in dessen Wohnung in Wien-Hietzing getroffen hatte. In dem darauffolgenden Streit um das weitergegebene Geld zog Kian einen Latthammer, den er am Vortag gekauft und zur Aussprache mitgebracht hatte, und schlug damit dem 45-Jährigen mehrmals auf den Kopf. Den Hammer entsorgte der 38-Jährige dann auf der Ladefläche eines Pritschenwagens bei einer Baustelle in Wien-Währing, in der Hoffnung, das Auto würde irgendwann mit der Tatwaffe davonfahren. Doch dem war nicht so: Die Ermittler fanden den Hammer auf dem Pritschenwagen – unversehrt und bereit zur Sicherstellung.

Die Tatwaffe. APA/EVA MANHART

Inzwischen hat Kian seine Darstellung der Ereignisse geändert. Der Angeklagte behauptet nun, die "albanische Mafia" sei involviert gewesen. Er gibt an, zwar an den Tathandlungen beteiligt gewesen zu sein, jedoch unter Zwang gehandelt zu haben. Mohammad N., der Bruder des Opfers, widerspricht diesen Aussagen vehement. „Mein Bruder hätte sich niemals auf dubiose Geschäfte rund um Menschenhandel, Drogen oder Waffen eingelassen“, erklärt er. „Er war ein sehr freundlicher und beschützender Mensch. Drei Monate nach dem Vorfall hätte er einen österreichischen Pass erhalten sollen. Deshalb hat er sich auch strikt an alle Regeln gehalten - sogar im Straßenverkehr. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass mein Bruder nichts getan hätte, was seine Einbürgerung gefährden hätte können", erklärt Mohammad N.

Er appelliert daher an "das Gericht, den ehrenwerten Richter und die ehrenwerte Jury, die Höchststrafe zu verhängen, die für derartige Verbrechen vorgesehen ist. Meiner Meinung nach ist es für die Sicherheit der Menschen umso besser, je weiter diese Person von der menschlichen Gesellschaft entfernt ist".

(Red./JELU)

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