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Corona: Rauch mahnt zur Vorsicht um Weihnachten

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) appellierte an die Bevölkerung zu Vorsicht bezüglich der derzeitigen Corona-Welle.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) appellierte an die Bevölkerung zu Vorsicht bezüglich der derzeitigen Corona-Welle. ©CanvaPro/APA/GEORG HOCHMUTH (Sujet)
Kurz vor Weihnachten appelliert Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wegen der sehr hohen Corona-Welle an die Bevölkerung, Vorsicht walten zu lassen.
Corona-Welle: Pirola-Variante besonders ansteckend

Gerade vor Treffen mit vulnerablen und älteren Personen an den Feiertagen sollte man die Hygienemaßnahmen einhalten, sagte er gegenüber der APA. Die Virologin Dorothee von Laer riet unterdessen zu einer Maskenpflicht in Spitälern - ebenso die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Rauch mahnt zur Vorsicht wegen Corona rund um Weihnachten

"Wenn ich meine kranke Mutter besuche, dann ziehe ich eine Maske an", nannte Rauch ein Beispiel, wo Masken sinnvoll seien. Es sei "eine Frage des Hausverstandes", so der Minister. "Wenn ältere Menschen sich in Situationen hineinbegeben, wo offensichtlich Menschen erkältet sind oder nicht genau wissen, was sie haben, wird es (das Maskentragen, Anm.) auch angezeigt sein", sagte Rauch. Und: "Natürlich macht es Sinn in Situationen, wenn etwa die U-Bahn gesteckt voll ist oder es eine Menschenansammlung gibt an einem Ort, eine Maske zu tragen. Wenn man sich selber möglicherweise nicht wohl fühlt oder um eine Ansteckung zu verhindern."

Corona-Tests seien bei Symptomen eine Option

Auch das Testen sei - bei Symptomen - eine Option, wie er sagte: "Wenn Menschen da sind, die offensichtlich eine Erkältungskrankheit haben, ist es vielleicht doch gescheiter einen Test zu machen", sagte er. "Mein Rat und meine Empfehlung ist schlicht: Wo Menschen schon krank sind oder angeschlagen oder besonders vulnerabel, dort natürlich Rücksicht zu nehmen."

Hohe Corona-Welle dürfe ihren Peak erreicht haben

Gleichzeitig verwies er darauf, dass zwar die aktuelle hohe Corona-Welle den Peak erreicht haben dürfte, aber auch andere Krankheitserreger im Umlauf bzw. gerade am Aufkeimen sind. "Wir haben einfach den ganzen Winter hindurch mit diesen viralen Erkrankungen zu rechnen", verwies er neben Corona auch auf die Grippe und RSV.

Die Ärztekammer Wien forderte am Donnerstag ein "breites Schutzpaket für Bevölkerung und Ordinationen" in der aktuellen Erkrankungswelle, den Aufruf Rauchs unterstütze man, sieht aber weitere Schritte für nötig: "Für die Bevölkerung braucht es rasch kostenlose FFP2-Masken und die Wiedereinführung einer limitierten Anzahl von kostenlosen Antigen-Tests für zu Hause, um verantwortungsvoll durch die Feiertage zu kommen", sagte Ärztekammer-Vizepräsidenten Naghme Kamaleyan-Schmied.

"Für die Ordinationen fordern wir eine Sicherstellung der Testungen auf Covid, RSV und Influenza von symptomatischen Patientinnen und Patienten in den Praxen als Kassenleistung." Das Gesundheitsministerium müsse außerdem ausreichend Influenzaimpfstoff zu Verfügungen stellen und die Verfügbarkeit von wichtigen Medikamenten garantieren. "Ich hoffe, dass nun zumindest die Paxlovid-Versorgung sichergestellt ist." Am Vortag hieß es dazu auf APA-Anfrage aus der Apothekerkammer, die Versorgung sei nun sichergestellt.

Auch werde der Ärztefunkdienst seine Tätigkeiten stark intensivieren, "um die Wiener Bevölkerung auch zu Weihnachten und Silvester medizinisch bestmöglich zu betreuen", so die Vizepräsidentin. "Ich appelliere an den Gesundheitsminister, die Ärztinnen und Ärzte bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen und rasch Maßnahmen zu setzen."

Laut Ulrich Elling bleibe die Ansteckungsgefahr hoch

Bereits tags zuvor hatte etwa der Molekularbiologe Ulrich Elling erklärt, dass zwar der Peak der Corona-Welle wohl erreicht sein dürfte, die Ansteckungsgefahr jedoch weiter sehr hoch bleibt: "Noch zirkuliert extrem viel Virus und noch kann man sich sehr leicht anstecken." Auch verwies er darauf, dass sich in der sich abflachenden Welle ähnlich viele Menschen anstecken wie in der sich aufbauenden Welle. Der Experte riet, gerade vor den Weihnachtsfeierlichkeiten die Kontakte im Vorfeld zu reduzieren und vor den Treffen einen Antigentest durchzuführen.

Virologin Laer empfiehlt Masken

Die Virologin von Laer sagte unterdessen gegenüber "oe24.TV" auf die Frage, ob sie eine Rückkehr der Masken in Spitälern für nötig halte: "Ja, als Mindestmaßnahme sollte es das geben". Masken seien "das gelindeste Mittel mit großer Schutzwirkung". Im "Gesundheitsbereich -also Spitälern, Altenbetreuung und Pflegeheimen, sollte es wieder eine Maskenpflicht geben."

WHO riet eine "generelle" Maskenpflicht einzuführen

Zuvor hatte die WHO am Dienstag dazu geraten, in Gesundheitseinrichtungen eine "generelle" Maskenpflicht einzuführen - auch mit Blick auf weitere ansteigende Infektionskrankheiten wie etwa die Grippe und RSV. Die Empfehlung wurde im Zuge der Hochstufung der Corona-Subvariante JN.1 auf eine "Variant of interest" herausgegeben, die derzeit in Österreich dominant geworden sein dürfte, wie Elling bereits am Mittwoch mit Blick auf die Abwasserwerte sagte.

Von Laer rät aber auch in dicht gedrängten Räumen zur Maske

Von Laer rät aber auch in dicht gedrängten Räumen zur Maske: "In der U-Bahn etwa, wenn da einer infiziert ist, verbreitet sich das sehr rasch". Die extrem hohe Welle "überrascht mich nicht. Es wurden ja alle Schutzmaßnahmen aufgegeben", sagte sie. Gleichzeitig riet die Virologin zur Impfung - zumindest Risikogruppen und über 60-Jährigen sowie Menschen mit Vorerkrankungen. Wie Elling rät auch sie zur Testung vor Weihnachtsfeiern.

(APA/Red)

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