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Österreich: So sicher ist die Lebensmittelversorgung

Die Getreideproduktion liegt über dem Vorjahresniveau.
Die Getreideproduktion liegt über dem Vorjahresniveau. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Am Freitag hat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) seinem "Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit" vorgelegt.
Warnung vor Lebensmittelknappheit durch Verbauung
Geringere Erträge bei heuriger Erdäpfelernte

Im 1. Halbjahr 2023 fielen die Einkaufsmengen der Haushalte für Nahrungsmittel um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sie liegen somit knapp unter dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Konsumenten greifen bei Lebensmittelkauf öfter zu Eigenmarken

Laut dem Minister kaufen die Verbraucher aufgrund der Inflation vermehrt bei Discountern und Supermärkten anstatt bei Direktvermarktern oder Fachhändlern ein. Es wird beobachtet, dass der Verkauf von hochwertigen Lebensmitteln abnimmt und die Vielfalt der Handelsmarken zunimmt. Beim Kauf von teureren Produkten wird eine gewisse Zurückhaltung beim Fleischkonsum festgestellt.

Totschnig: Lebensmittelversorgung in Österreich gesichert

"Die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert ohne Störungen. Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten und vor allem die Inflation wirken aber nach wie vor entlang der gesamten Wertschöpfungskette", betonte Landwirtschaftsminister Totschnig.

Grad der Selbstversorgung bei ausgewäŠhlten landwirtschaftlichen Produkten ©APA

Höherer Ertrag bei Getreide durch mehr Anbaufläche

Die diesjährige Ernte wird auf etwa drei Millionen Tonnen Getreide (ohne Mais) geschätzt, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zunahme ist auf höhere Erträge und eine größere Anbaufläche zurückzuführen."Durch russisches Preis-Dumping, ein Überangebot bedingt durch gute Ernten bzw. weniger Nachfrage und ein indirekter Preisdruck vom Getreidehandel durch ukrainische Getreideimporte in die EU sind die Getreidepreise 2023 jedoch stark zurückgegangen", schränkte Totschnig ein. "Die prognostizierte Gesamtproduktion mit Mais wird 2023 mit 5,36 Mio. Tonnen das Vorjahr übertreffen", so der Landwirtschaftsminister.

Die diesjährige Erdäpfelernte war im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt gering. Die Hauptgründe für die niedrigen Erntemengen sind schwierige Witterungsbedingungen, Schäden durch den Drahtwurm und reduzierte Anbauflächen aufgrund niedriger Erzeugerpreise in den vergangenen Jahren, wie von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich kürzlich berichtet wurde.

Hohe Exportrate bei Milch und Fleisch

Österreich produziert in der Agrarwirtschaft teilweise mehr, als im Inland verbraucht wird. Der Selbstversorgungsgrad beträgt bei Trinkmilch 178 Prozent, bei Rind- und Kalbfleisch 147 Prozent und bei Schweinefleisch 108 Prozent. Der Versorgungsgrad bei Wein liegt bei hundert Prozent. Allerdings wird mehr verbraucht als produziert bei Kartoffeln (90 Prozent) und Getreide (87 Prozent). Die Getreideproduktion schwankt jährlich aufgrund der Witterungsbedingungen, wie das Landwirtschaftsministerium erklärt. Es ist wichtig zu beachten, dass auch Futtergetreide in die Berechnung des Getreideverbrauchs einbezogen wird.

(APA/Red)

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