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Metaller-KV-Verhandlungsrunde wegen anonymen Drohungen kurzfristig unterbrochen

Die Verhanldungsrunde um den Metaller-KV musste unterbrochen werden.
Die Verhanldungsrunde um den Metaller-KV musste unterbrochen werden. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die heute geplanten Verhandlungen zum Metaller-KV mussten aufgrund von anonymen Drohungen kurzfristig unterbrochen werden.
Gewerkschaft bereitet Betriebsversammlungen vor
Bonin für flexiblen Abschluss
11,6 % mehr Lohn und Gehalt gefordert

In der Metalltechnischen Industrie wollten sich die Sozialpartner Freitagmittag zur dritten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag 2024 treffen. Doch daraus wurde kurzfristig nichts, teilten die Arbeitgebervertreter mit. Sie haben die für heute geplanten Verhandlungen abgesagt. "Grund dafür sind anonyme Drohungen gegen Repräsentanten der Metalltechnischen Industrie", hieß es in einer Aussendung.

Doch nun sitzen die Sozialpartner wieder planmäßig in der Wirtschaftskammer beisammen. Die Gewerkschaften wiederum hatten postwendend klargestellt, dass sie derartige Aggressivität selbstverständlich ablehnen.

Drohungen sorgten für Absage der Verhandlungsrunde für den Metaller-KV

Die beiden Seiten liegen noch sehr weit auseinander. Die Gewerkschaften wollen für die Metaller 11,6 Prozent mehr Lohn, das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 2,5 Prozent und einer jährlichen Einmalzahlung von 1.050 Euro. Zusammen mit den Anti-Teuerungsmaßnahmen der Regierung würde dadurch die Inflation abgedeckt, argumentiert die Arbeitgeberseite.

Die aufgrund der hohen Inflation und der nachlassenden Konjunktur ohnehin schon schwierigen KV-Verhandlungen wurden heute von den Arbeitgebern kurzfristig zu Beginn der dritten Gesprächsrunde ausgesetzt. In einer Pressemitteilung des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI) hieß es heute Mittag: "Grund dafür sind anonyme Drohungen gegen Repräsentanten der Metalltechnischen Industrie. Für diese aggressive Stimmung in der Öffentlichkeit und die Verrohung der Sprache sieht der Fachverband auch die Gewerkschaften als mitverantwortlich, die in den letzten Tagen mit massiven Angriffen und aggressiver Sprache gegen die Arbeitgeber persönlich mobilisiert haben."

Binder und Dürtscher: "Drohungen sind absolut inakzeptabel"

"Der Fachverband fordert aufgrund dieser Entwicklungen die Gewerkschaften auf, sich öffentlich von Beschimpfungen und Drohungen gegen die Arbeitgeber zu distanzieren und zu einem sachlichen und nicht diffamierenden Kommunikationsstil überzugehen", schrieb der Fachverband der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer (WKÖ) am Freitag. "Dann können die Gespräche fortgesetzt werden."

Die verdutzten Arbeitnehmervertreter von GPA und RPO-GE antworteten umgehend ebenfalls in einer Presseaussendung: "Drohungen sind absolut inakzeptabel, ein solches Vorgehen lehnen wir ab. Sozialpartnerschaftliche Gespräche sind das Gegenteil von Aggressivität. Gleichzeitig weisen wir den Vorwurf zurück, an solchem Verhalten schuld zu sein."

Nach dem, auch für die traditionell schwierigen KV-Verhandlungen in der Metallindustrie, ungewöhnlichen Auftakt steht nun eine Einigung an, die prozentuell noch weit entfernt ist. Die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt plus einer Einmalzahlung von 1.050 Euro, die Arbeitnehmer wollen 11,6 Prozent mehr am Konto. Gibt es heute keine Einigung, haben die Gewerkschaften bereits Betriebsversammlungen angekündigt.

(APA/Red)

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