Schlepperfahrzeug über Leitschiene geschleudert: Sieben Verletzte

Der Kleintransporter war kurz vor 7.00 Uhr über die Leitschiene der L244 geschleudert worden und seitlich zum Liegen gekommen.
Sieben Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug im Burgenland
Fünf Personen wurden leicht verletzt, zwei schwer - darunter vermutlich auch ein Schlepper, berichtete die Polizei auf APA-Anfrage. Ein weiterer dürfte noch flüchtig sein. Die beiden Schlepper aus dem Vorausfahrzeug wurden festgenommen.
Die Unfallursache war vorerst unklar, eine Verfolgungsjagd habe es nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
Einige Flüchtlinge nach Unfall wohl weggelaufen
Auch wie viele Flüchtlinge sich im Laderaum befanden, war am Montag noch Gegenstand der Ermittlungen. Laut Feuerwehr dürften einige nach dem Unfall geflüchtet sein.
Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Oberwart und Güssing gebracht. Insgesamt waren vier Feuerwehren mit rund 50 Mitgliedern sowie Rettung und Polizei für über zwei Stunden im Einsatz.
Tatzgern fordert Kontrollen gegen Schlepper
Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schlepperei, Menschenhandel und grenzüberschreitende Prostitution im Bundeskriminalamt, hielt in einer Aussendung nach Unfällen mit Schleppern im Burgenland und in der Steiermark fest, dass Kontrollmaßnahmen, auch wenn sie die Schlepper oftmals zur kopflosen Flucht verleiten würden, alternativlos seien. Sie seien wichtig im Kampf gegen Extremismus und ihr Ausbleiben wäre ein "fatales Signal an die Schleppermafia", meinte Tatzgern. "Ohne Kontrollen würde die Botschaft lauten: Der Weg nach Europa ist frei."
SPÖ und FPÖ kritisieren Situation an Grenze
Die SPÖ Burgenland hatte zuvor Maßnahmen von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gefordert. Fast täglich komme es an der Grenze zu brenzligen Zwischenfällen und die Justizanstalt Eisenstadt sei bereits überfüllt, hielten die Landesgeschäftsführer Jasmin Puchwein und Kevin Friedl fest. FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig forderte per Aussendung "Pushbacks" und bauliche Maßnahmen an der Grenze sowie konsequente Abschiebungen. Die ÖVP hob die "hervorragende Arbeit der Polizei an der Grenze" hervor.
(APA/Red)