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Unwetter: Grenzen bei versicherbaren Schadenssummen

Versicherbare Schadenssummen sind oft nach oben hin begrenzt.
Versicherbare Schadenssummen sind oft nach oben hin begrenzt. ©APA/WOLFGANG JANNACH (Symbolbild)
Während das Schadensausmaß nach den heftigen Unwettern im Süden Österreichs langsam absehbar wird, geht es für viele Betroffene nun um finanzielle Kompensation durch Versicherungsleistungen.
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Grundsätzlich werden die Schäden teilweise via Haushalts- und Eigenheimversicherungen abgedeckt. Wie die APA auf Nachfrage bei heimischen Versicherungsunternehmen erfuhr, legen diese in der Regel jedoch Grenzen für die versicherbaren Summen fest.

Versicherer: Absicherung von Schäden durch Gewitter oft nicht angeboten

Eine umfassende Absicherung potenzieller Schäden durch Gewitter und deren Folgen wird von einem Gros der österreichischen Versicherer also nicht angeboten. Tatsächlich reiche bei Naturkatastrophen die Deckung meist nicht aus, um den ursprünglichen Zustand des versicherten Objekts wiederherzustellen - dafür müssten die Prämien um ein Vielfaches höher sein, hieß es dazu etwa bei der UNIQA. Auch die zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörenden Versicherungen Wiener Städtische sowie Donau setzen nach oben hin Schranken. Aus der Generali Österreich verlautet, dass Schäden durch Ereignisse wie Niederschlagswasser, Überschwemmungen, Hochwasser und Muren begrenzt versicherbar seien.

Wie die Donau Versicherung erklärt, ist bei Schadenfällen nach versicherten Sachen (beispielsweise Häuser und Pkw) sowie der Schadensursache (z. B. Hochwasser, Erdrutsch) zu unterscheiden. Daran orientieren sich die angebotenen Leistungstypen - bei Unwetterschäden an Gebäuden etwa in Form der Haushaltsversicherung gegeben. Für Pkw wiederum ist laut dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) ein Schutz durch eine Elementarkaskoversicherung möglich, in deren Rahmen gegen Naturgewalten wie Erdrutsch oder Überschwemmungen versichert wird. Die Haftpflichtversicherung springt bei Unwetterschäden nicht ein.

Abgesicherte Summen variieren dabei

Die abgesicherten Summen variieren dabei zwischen den unterschiedlichen Anbietern. Großteils liegen diese zwischen 4.000 und 30.000 Euro. Doch lässt sich bei vielen Versicherern der Schutz gegen eine Zusatzprämie erhöhen. Ebenso werden teilweise Produkte als Bündel (Eigenheim- plus Haushaltsversicherung) angeboten, wodurch die Versicherungsdeckung zusätzlich angehoben werden kann. Bei der Wiener Städtischen beispielsweise lässt sich diese in manchen Fällen auf maximal 100.000 Euro erhöhen.

Zur Zahl der gegen Unwetter bzw. Naturkatastrophen versicherten Personen in Österreich machten die befragten Unternehmen gegenüber der APA keine konkreten Angaben. Kaum bezifferbar sei zudem, wie hoch die nicht von den Versicherung gedeckten Kosten für Personen und Unternehmen nach den jüngsten Wetterkapriolen ausfallen werden.

Allerdings sei der Anteil der Versicherten im Bereich der Haushalts- und Eigenheimversicherung hierzulande relativ hoch, so der Tenor im Sektor. Der Verband der Versicherungsunternehmen bestätigt das: In Österreich sei ein Großteil der Gebäude versichert. Doch selbst für jene, die keinen Versicherungsschutz genießen, gibt es Unterstützungsmöglichkeiten. Für sie kommt etwa eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds infrage.

(APA/Red)

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