Experte empfiehlt nicht auf nächsten Omikron-Impfstoff zu warten

"Ich würde keine zwei Monate warten.", so der klinische Pharmakologen Markus Zeitlinger auf die Frage zu welchem impfstoff man für eine Booster-Impfung greifen sollte. Liegen jedoch alle drei Impfstoffe vor ihm auf dem Tisch, würde sich der Fachmann für das neueste Vakzin entscheiden.
Bivalente Impfstoffe an Omikron-Variante des Coronavirus angepasst
Die beiden neueren Seren sind bivalente Impfstoffe, die neben den Wirkstoffen gegen BA1 bzw BA4/5 zur Hälfte auch jenen gegen das Ursprungsvirus enthalten. Dies laut Zeitlinger deshalb, weil sich die neuen Varianten jeweils aus diesem entwickelt haben. Und so sei man auch gegen weitere Mutationen besser geschützt.
Warum gibt es dann keinen Impfstoff, der sowohl gegen die Ursprungsvariante als auch gegen BA1 sowie BA4/5 wirkt? Weil man die Menge der Wirkstoffe nicht zu sehr erhöhen kann, weil dies möglicherweise Unverträglichkeiten hervorrufen würde. Andererseits kann man die Gesamtmenge nicht auf zu viele Bestandteile aufteilen, weil man sonst nicht den gewünschten Effekt erzielen würde, so der Fachmann.
Pharmakologe Zeitlinger sieht keinen großen Unterschied zwischen BA1 und BA4/5-Impfstoff
Der Unterschied zwischen dem Ursprungsimpfstoff und BA1 sei zudem nicht sehr groß. Hatte man vor dem Booster einen Titer von 500 waren es dann 5.000, beim angepassten BA1 waren es danach 7.500. "Das macht das Kraut nicht fett." BA4/5 sollte laut Zeitlinger noch besser wirken, allerdings gibt es dafür keine klinischen Daten, da dieser Impfstoff nach dem Verfahren analog zur Grippeimpfung und deren Stämmen zugelassen wurde. "Ausgehend von den Erfahrungen mit BA1 wird BA4/5 besser wirken, aber man weiß es noch nicht. Aber es wird kein Riesenunterschied sein."
BA1-Impfstoff bereits nächste Woche bei Corona-Impfung in Österreich im Einsatz
Womit man sich impfen soll, sei eine individuelle Entscheidung. Bereits in der nächsten Woche sollen in Österreich Hunderttausende BA1-Impfstoffe zur Verfügung stehen - "und ich würde mich extrem wundern, wenn man sich das nicht aussuchen könnte." Und es spreche nichts dagegen, sich nach dem Booster mit BA1 in drei, vier Monaten die nächste Auffrischung mit dem dann aktuellen Impfstoff zu holen. Vielleicht gebe es dann schon wieder die nächste Variante, meinte Zeitlinger.
(APA/Red)