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Expertenbericht warnt vor neuer Corona-Welle im Herbst

Expertenbericht warnt vor neuer Coronavirus-Welle im Herbst
Expertenbericht warnt vor neuer Coronavirus-Welle im Herbst ©APA
Die Expertenkommission zur Impfpflicht geht davon aus, dass im Herbst "sehr wahrscheinlich" mit einer neuen und möglicherweise auch massiven Corona-Welle zu rechnen ist.
Impfpflicht in Österreich wird ausgesetzt

Ist man auf diese nicht entsprechend vorbereitet, könnte es wieder zu einschneidenden Corona-Maßnahmen bis hin zu Lockdowns kommen. Eine sofortige Impfpflicht sei dennoch "nicht erforderlich" bzw. "nicht angemessen". Eine Verschiebung berge den Vorteil, dass die Maßnahme dann nicht mehr notwendig sein könnte.

Corona-Welle im Herbst erwartet: Auch Lockdowns möglich

Nach Meinung der Experten wäre deren aktuelle Umsetzung rechtlich aktuell nur bei Personen, die weder geimpft noch genesen sind, möglich. Allerdings gebe es auch bei dieser Gruppe medizinische und rechtliche Argumente für ein Hinausschieben der Umsetzung der Impfpflicht, schreiben die Experten.

Impfpflicht weiterhin sinnvoll

Festgehalten wird jedoch auch, dass die Impfung ein zentrales Element zur Bewältigung der Pandemie sei: "Die grundsätzliche Impfpflicht als probates Mittel zur Sicherstellung einer hohen Durchimpfungsrate ist prinzipiell weiterhin sinnvoll, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden", heißt es in dem Bericht.

Nach Meinung der Experten wäre eine aktuelle Umsetzung der Impfpflicht rechtlich derzeit bloß bei Personen, die weder geimpft noch genesen sind, möglich. Dies kommt daher, dass eine dreifache Immunisierung bis zum Herbst nur bewerkstelligt werden kann, wenn bereits in nächster Zeit mit dem Impfen begonnen wird.

Allerdings hänge das ob und wann von mehreren Faktoren ab, etwa von der epidemiologischen Entwicklung, inwieweit die Immunität durch Impfung oder Erkrankung abnehme, der Wertigkeit von Therapien als möglichem Ersatz zur Impfung oder der weiteren Entwicklung der Impfakzeptanz.

Bis zu 58.000 Corona-Neuinfektionen im Herbst möglich

Jedoch warnt die Kommission davor, das Geschehen zu unterschätzen. Laut Modellierungen würde im Oktober nur noch ein zehnprozentiger Schutz vor einer Ansteckung und lediglich ein 35- bis 50-prozentiger gegen eine schwere Erkrankung bestehen. Daher brauche es eine weitere Schutzimpfung im Spätsommer oder Frühherbst. Sonst könnte es bis zu 58.000 Neuinfektionen täglich geben und 1.700 bis 3.000 Intensivbetten belegt sein.

Entscheidend sei daher eine laufende Beobachtung und eine Reevaluierung der Situation in spätestens drei Monaten unter Beachtung des dann aktuellen Standes der Wissenschaft. Zu diesem Zeitpunkt sollte über die medizinischen Faktoren mehr Klarheit bestehen und gleichzeitig noch ausreichend Zeit verbleiben, bei Erforderlichkeit eine Umsetzung der Impfpflicht zum medizinisch optimalen Zeitpunkt in die Wege zu leiten.

(APA/Red)

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