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Krankenhausstationen in Pandemie teils hunderte Tage zu

Eine Anfrage ergab, dass in der Pandemie viele Krankenhausstationen teils hunderte Tage geschlossen waren.
Eine Anfrage ergab, dass in der Pandemie viele Krankenhausstationen teils hunderte Tage geschlossen waren. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Eine Anfrage von Mario Lindner (SPÖ) an das Gesundheitsministerium hat ergeben, dass in der Covid-19-Pandemie eine hohe Zahl an Krankenhausstationen in ganz Österreich teils hunderte Tage zu war.
Normalstationen-Auslastung entscheidet künftig

Tausende Operationen mussten aufgrund der Pandemie-bedingten Zusatzbelastung des Gesundheitswesens demnach verschoben werden.

Palliativstation über 400 Tage geschlossen

So war beispielsweise die Palliativstation des Krankenhaus der Barmherzigen Brüder im Burgenland für 447 Tage geschlossen, eine Station des Krankenhaus Güssing 199 Tage und zwei Stationen des Krankenhauses Salzburg Stadt insgesamt 294 Tage. Die Steiermark schließt laut dem Antwortschreiben aufgrund der erneut steigenden Infektionszahlen auch zukünftige Bettensperren nicht aus. Als Gründe für Stationsschließungen werden in dem Antwortschreiben des Gesundheitsministeriums Personalumschichtungen zur Bewältigung der Versorgung von Covid-Patienten und die Vorhaltung von Betten für Covid-Patienten, aber auch Infektionscluster beim Personal genannt.

Wie viele Krankenhausstationen tatsächlich geschlossen werden mussten, konnte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nicht beantworten, da dem Gesundheitsministerium keine vollständigen Daten vorliegen. Der Minister beruft sich auf die Verantwortlichkeit der Länder, nicht alle konnten die angefragten Daten zu Stationsschließungen, Operationsverschiebungen und Personentransporten liefern.

Forderung nach mehr Ressourcen für Gesundheitswesen

Lindner fordert mehr Ressourcen für das Gesundheitswesen und kritisiert die Datenlage im Gesundheitsministerium: "Die Planlosigkeit der Regierung am Ende des zweiten Pandemiejahres, die in dieser Anfragebeantwortung deutlich wird, ist erschreckend. Verantwortung wird an die Länder abgeschoben, der Bund stellt keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung und das alles, obwohl die Situation an den Krankenhäusern offensichtlich mehr als kritisch war. Es braucht endlich ausreichend finanzielle Mittel, um Ärzte, Pfleger und Gesundheitspersonal zu entlasten und unser Gesundheitssystem langfristig abzusichern."

Auch die Zahl der Corona-bedingt verschobenen Operationen sei tragisch, so Lindner. Im Burgenland mussten zwischen März 2020 und Dezember 2021 mehr als 3.200 Operationen verschoben werden, im Land Salzburg waren es allein im ersten Pandemiejahr 3.871. Aus Oberösterreich und Niederösterreich liegen dazu keine Daten vor.

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(APA/Red)

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