Falsche Polizisten aus Wien brachten 26-Jährigen um vierstelligen Euro-Betrag

Ein gewisser "James Wagnor" und sein "Kollege" brachten den 26-Jährigen offenbar mit psychologischem Druck dazu, eine App auf sein Mobiltelefon zu laden. Mit dieser überwies der Mann einen vierstelligen Euro-Betrag auf ein thailändisches Konto, um Konsequenzen wegen angeblichem Drogenbesitzes zu vermeiden, teilte die Landespolizeidirektion am Dienstag mit.
Falsche Polizisten tischten Grazer Märchen um verlassenes Auto mit Drogen auf
Der Grazer hatte gegen 8.30 Uhr einen Anruf von einer ihm unbekannten Nummer erhalten. Der Anrufer sprach Englisch mit Akzent und gab vor, Polizist in Wien zu sein und stellte sich als "James Wagnor" vor. Gleich darauf wurde der 26-Jährige mit einem "Vorgesetzten" verbunden, welcher ihm ebenfalls in englischer Sprache sagte, dass in Wien ein verlassenes Auto vorgefunden worden wäre. Darin seien auch Drogen, die Bankdaten des Grazers und sein Name entdeckt worden. Deshalb bestehe der Verdacht auf Geldwäsche und illegalen Drogenbesitz, weswegen sein Konto überprüft werden müsse. Der falsche Polizist forderte den Grazer nun auf, die App "Azimo" auf sein Handy zu laden.
Verängstigter 26-Jähriger installierte sich App und überwies Geld
Nach der Installation wurde ihm erklärt, dass er Geld über die App auf ein thailändisches Konto überweisen solle. Dort werde seine Identität "resetet" und das Geld nach 24 Stunden zurücküberwiesen. Der 26-Jährige wurde daraufhin misstrauisch und beendete das Gespräch. Nach fünf Minuten wurde er abermals von einer anderen Nummer, aber wiederum vom "Vorgesetzten" von "James Wagnor" angerufen und derart unter Druck gesetzt, die nun am Handydisplay sichtbare Telefonnummer zu googeln. Das Ergebnis führte dazu, dass der Grazer dann tatsächlich glaubte, mit der Polizei zu sprechen.
Der "Vorgesetzte" sagte nun, die Telefonverbindung sei nicht mehr sicher. Er beendete das Gespräch und rief den Grazer von einer weiteren Nummer aus an und ordnete an, Schritt für Schritt die Zahlung über die "Azimo"-App durchzuführen. Die Transaktion wurde vom Täter über die App "AnyDesk" verfolgt. Dann wurde das Gespräch beendet.
Polizei warnt immer wieder vor derlei Telefonbetrügern
Die Polizei warnte in diesen Zusammenhang, solche Gespräche sofort zu beenden und keinesfalls Geld zu überweisen. Die Polizei würde niemals zur Überweisung von Geld auffordern, erst recht nicht auf ein ausländisches Konto. Die schon seit Jahren agierenden Telefonbetrüger hätten wieder einmal die Masche gewechselt, sagte ein Polizist zur APA. Es dauere leider seine Zeit, bis eine Sensibilisierung für solche Betrugsversuche eintrete.
(APA/Red)