Sporthändler Decathlon will in Österreich weiter expandieren

Der französische Sporthandelsdiskonter Decathlon ist heuer in Österreich dank einer Neuereröffnung und Zuwächsen im Onlinegeschäft gewachsen. Der Umsatz dürfte im Gesamtjahr 2021 bei "mindestens 31 Mio. Euro" liegen, nach 20 Mio. Euro im Vorjahr. Seine Expansionspläne kann der Sportartikelhändler unter anderem wegen der Coronakrise bisher nicht so umsetzen wie gewünscht. Von den Lieferschwierigkeiten ist Decathlon insbesondere im Fahrradbereich betroffen.
Sportbegeisterung war 2020 größer
"2020 haben die Menschen nach den Lockdowns mehr Sport gemacht. Die Motivation war höher, neue Sportarten wiederzuentdecken. Diesen Effekt hatten wir heuer nicht so deutlich", sagte Decathlon-Österreich-Geschäftsführer Gábor Pósfai im APA-Gespräch. Vieles sei auch schon angeschafft worden und bei teureren Geräten oder Skiern würden Kunden mehr abwarten, ob sie investieren sollen. "Alles in allem waren dieses Jahr Inlineskates und Scooter gefolgt von Fitnessgewichten am begehrtesten", so Pósfai.
Auch Decathlon von Lieferschwierigkeiten betroffen
Auch Sportartikelhändler sind derzeit von Lieferschwierigkeiten betroffen. Bei Decathlon ist es vor allem der Fahrradbereich mit Komponenten und Anbauteilen, aber auch Fitnessgeräte. Der Mangel werde bis ins nächste Jahr reichen.
Mit dem Geschäftsjahr 2021 ist der Österreich-Chef dennoch zufrieden. Der Sportartikelhändler machte in Klagenfurt seine dritte Österreich-Filiale auf und erzielte im Onlinegeschäft, das rund 37 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt, ein Umsatzplus von 43 Prozent. Die Expansion stockt allerdings. Ursprünglich wollte Decathlon bis Ende 2022 in jedem Bundesland eine Filiale eröffnen. Die Suche nach geeigneten Standorten sei aber schwieriger als gedacht, auch wegen der Coronakrise, räumte Pósfai ein.
Weitere Decathlon-Geschäfte geplant
Im ersten Halbjahr 2022 soll in Graz neben der Shopping City Seiersberg nun ein neuer Standort aufmachen. Weitere Geschäfte in Linz, Salzburg und Innsbruck seien geplant, wenngleich es hierfür noch keinen Zeitplan gibt.
Haupteigentümer von Decathlon ist die Association Familiale Mulliez (AFM), ein Konglomerat der französischen Familie Mulliez, die auch an der Supermarktkette Auchan und am Modediskonter Pimkie beteiligt ist. Weltweit gehört der Konzern mit einem Nettoumsatz von zuletzt mehr als 11 Mrd. Euro und knapp 1.700 Filialen zu den größten Sporthandelsketten.
(APA/red)