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Forderung: Milliardäre sollen Impfungen für arme Länder zahlen

Nur eine weltweit hohe Durchimpfungsrate kann Virusmutationen verhindern.
Nur eine weltweit hohe Durchimpfungsrate kann Virusmutationen verhindern. ©REUTERS/Mike Hutchings/File Photo
Hilfsorganisationen schlagen eine einmalige Vermögensabgabe auf Milliardengewinne während der Pandemie vor, um die Impffortschritte in armen Ländern anzutreiben. Die Steuer soll 99 Prozent der Gewinne ausmachen.
Superreiche fürchten um Pandemiegewinne

Angesichts schleppender Impffortschritte in armen Ländern fordern Oxfam und andere Hilfsorganisationen eine stärkere finanzielle Einbindung von Superreichen im Kampf gegen Corona. Sie schlagen eine einmalige Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne vor, die Milliardäre während der Pandemie gemacht haben. Dies würde weltweit rund 5,4 Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) für öffentliche Kassen bringen. Damit "ließen sich Covid-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren".

2.700 Milliardäre profitierten von der Pandemie

Selbst nach einer solchen Abgabe wären die rund 2.700 Milliardäre in der Welt noch reicher als vor der Pandemie, erklärte Oxfam am Donnerstag in Berlin. Die Hilfsorganisation stellte die Berechnungen gemeinsam mit dem Bündnis Fight Inequality, dem Institute for Policy Studies und der Initiative Patriotic Millionaires auf.

"Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft, während Milliarden Menschen um ihre Existenz kämpfen und keinen Zugang zur rettenden Covid-19-Impfung haben", kritisierte Oxfam-Entwicklungsfinanzierungsexperte Tobias Hauschild.

Reichtum von Amazon-Gründer wuchs um 110 Milliarden Dollar

Das Vermögen von Amazon-Gründer Jeff Bezos beispielsweise sei während der Pandemie um 79,4 Milliarden auf 192,4 Milliarden Dollar gestiegen, rechnete der Zusammenschluss der Nichtregierungsorganisationen vor. Bezos "könnte mit seinem Reichtum persönlich dafür sorgen, dass ausreichend Impfstoff für alle Menschen auf der Welt vorhanden ist. Doch er gibt sein Geld lieber für einen aufregenden Flug ins All aus", erklärte Hauschild mit Blick auf den jüngsten Weltraum-Flug des Amazon-Gründers.

(APA/red)

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