Unsachgemäße Demontagearbeiten führten zu Gasexplosion in Wien-Meidling

Um 2:30 Uhr in der Nacht von 9. auf den 10. März, kam es in Wien-Meidling zu einer Gasexplosion. Aufgrund des hohen Drucks waren Fenster teilweise samt Rahmen – aus der Verankerung gerissen und sowohl in den Innenhof, als auch auf die Straße geschleudert worden.
Umliegende Gebäude und parkende Autos wurden beschädigt. Zum Glück wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt. Die fünfköpfige Familie (29-jähriger Vater, 22-jährige Mutter, 1,5 bzw. 3-jährigen Söhne sowie die 6-jährige Tochter, alle afghanische Staatsbürger) schlief zum Explosionszeitpunkt im gemeinsamen Schlafzimmer. Die zentrale Brandgruppe des Wiener Landeskriminalamts übernahm die Ermittlungen.
Die Untersuchungen für die Gasexplosion in Wien-Meidling:
Am 09.03.2019 hatte der 29-jährige Familienvater gemeinsam mit dem 42-jährigen Vermieter der Wohnung einen nicht mehr benötigten Gaskonvektor demontiert. Das Absperrventil des aus der Mauer ragenden Zuleitungsrohrs wurde geöffnet. Da kein Gas austrat, kappten die beiden Männer das Rohr kurzerhand samt Absperrventil bündig auf Mauerfläche.
Die weiße Masse im abgeschnitten Rohr hielten die Männer für Dichtmasse, allerdings handelte es sich bei der Masse lediglich um überschüssiges Dichtmittel einer früheren Reparatur. Unbemerkt tropfte das flüssige Dichtmittel aus dem abgeschnittenen Rohr und Gas trat aus. In den Nachtstunden wurde die Zündgrenze erreicht und die Gasexplosion durch einen Kühlschrankfunken oder durch die Stützflamme eines Gasgeräts ausgelöst.
Die Explosion ist daher auf unsachgemäße Handhabung zurückzuführen. Der Tatverdächtige wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung angezeigt.