Verletzt wurde niemand. “Niemand befindet sich mehr im gefährdeten Bereich”, betonte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Fünf Bewohner wurden unverletzt in Sicherheit gebracht, die Umgebung großräumig gesperrt. Kurz vor 18.00 Uhr konnte die Straße wieder für den gesamten Verkehr freigegeben werden.
Gegend um Einsturz-Haus abgesperrt
Der Altbau hat drei Stockwerke und drei Stiegen. Derzeit finden am gegenüber dem Schwendermarkt liegenden Haus Bauarbeiten statt. Die Einsatzkräfte nahmen Kontakt mit der Baufirma auf, um gemeinsam zu eruieren, wie gefährdet das Objekt nach dem Stiegeneinsturz ist. Die Gegend wurde großräumig abgesperrt, davon betroffen waren neben dem Autoverkehr auch Fußgänger und zwei Straßenbahnlinien. Ausweichmöglichkeiten ergaben sich laut ÖAMTC über die Felberstraße oder die Hütteldorfer Straße.
Gefahr in Verzug
Eine Hausbewohnerin hatte gegen 15.00 Uhr Risse entdeckt und Alarm bei der Feuerwehr geschlagen, so deren Sprecher Christian Feiler. Die Feuerwehr stellte beim Sondieren der Lage fest: Gefahr in Verzug. Sofort wurden fünf Personen aus fünf Wohnungen in Sicherheit gebracht, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. Kaum war die Aktion abgeschlossen, kam es zu einem Teileinsturz einer Stiege im Hof und Teile der dortigen Außenmauer kamen herunter.
Die weiteren Erhebungen sollten nun klären, wie groß die Gefahr wirklich ist und wie lange die Parteien nicht in ihre Wohnungen zurück können. Die Experten haben diesbezügliche Arbeiten aufgenommen.
Noch während dieser Arbeiten meldete sich ein junges Pärchen bei den Einsatzkräften und berichtete, dass sie ihre Katzen in der Wohnung im dritten Stock zurückgelassen hatten.
Katzenpärchen “Merlin” und “Mim” gerettet
Aus dem möglicherweise vom Einsturz bedrohten Haus auf der Wiener Mariahilfer Straße hat die Feuerwehr am Freitagnachmittag zwei Kätzchen geborgen. Die acht Monate alten “Merlin” und “Mim” wurden mit Einsatz einer Drehleiter aus einer Wohnung geholt. Die einem Paar gehörenden Tiere waren bei der Evakuierung des Gebäudes zunächst zurückgeblieben.
Anderer Einsturz auf Mariahilfer Straße
Das Haus befindet sich in unmittelbarer Nähe jenes Gebäudes, in dem Ende April ein 19-jähriger Selbstmörder durch Manipulation einer Gasleitung eine folgenschwere Explosion ausgelöst hat. Der Sprecher der Feuerwehr, die mit etwa 80 Mann im Einsatz war, betonte, dass zwischen den beiden Vorfällen kein Zusammenhang bestand.
Gegen 17.45 Uhr wurde entschieden, dass die Sperre aufgehoben werden kann. Ebenso wäre es aus rein statischen Gründen möglich gewesen, einen Teil des Gebäudes wieder für die Bewohner freizugeben. Doch die Wohnungen waren laut Feiler ohne Wasser-, Strom- und Gasversorgung, weshalb für die Betroffenen Ersatzquartiere organisiert wurden.
(apa/red)