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72 Stunden ohne Kompromiss: Aktivierungsboxen für das Casa Sonnwendviertel in Wien-Favoriten

Vier Aktivierungsboxen werden hier für das Casa Sonnwendviertel hergestellt.
Vier Aktivierungsboxen werden hier für das Casa Sonnwendviertel hergestellt. ©VIENNA.at/Lydia Mitterbauer
Seit Mittwoch läuft "72 Stunden ohne Kompromiss". VIENNA.at hat ein Projekt in Wien-Favoriten besucht.
72 Stunden ohne Kompromiss startet

In der Casa Sonnwendviertel in Wien-Favoriten arbeiten acht Mädchen zwischen 17 und 20 an vier Aktivierungsboxen. Diese sollen – sobald sie fertig sind – als Arbeitsmaterial für den Demenzbereich verwendet werden.

Vier Jahreszeiten helfen bei der Erinnerung

Vier Mädchen suchen Fotos aus dem Internet, drucken, schneiden und laminieren diese. Es sind Bilder von damals: eine Firmung, eine Erstkommunion, ein erster Schultag. Alle Bilder sind in schwarz-weiß. Die Bilder werden nach Themen geordnet. Vier Boxen werden entstehen – die vier Jahreszeiten. Dazu werden Bilder, Gedichte, Rätsel und Lieder zu Anlassfesten rausgesucht. Später sollen sie in die vier Boxen einsortiert werden. Diese vier Boxen entstehen jedoch in einem anderen Raum im Casa Sonnwendviertel. Auch hier arbeiten vier Mädchen – jede an einer anderen Jahreszeit.

Die Boxen dienen zur Erinnerungsarbeit. Während bisher immer mal wieder ein Bild ausgedruckt wurde, werden nun Materialien hergestellt, die für die nächsten Jahre verwendet werden können. Sechs bis zehn Bilder sind pro Themengebiet geplant. Im Frühling wird unter anderem der Fasching und der Muttertag thematisiert. Doch nicht nur für Demenzkranke Menschen können die Boxen verwendet werden, die Bilder erzeugen auch bei den anderen älteren Bewohnern Erinnerungen. In der Arbeit mit ganz schwerkranken Menschen werden dann oft noch Gegenstände zusätzlich verwendet.

Berührungspunkte bei 72 Stunden ohne Kompromiss

Das Casa Sonnwendviertel ist nicht das erste Mal bei “72 Stunden ohne Kompromiss” dabei. Vor zwei Jahren wurde ein Buch gemeinsam mit den Bewohnern gestaltet. “Auf Spurensuche” lautete das Motto damals.

Während dem Projekt starten die Schülerinnen der HLW10 gemeinsam mit den Bewohnern um 8 Uhr mit dem Frühstück. Um halb neun wird besprochen, was sie tagsüber schaffen wollen. Das gemeinsame Mittagessen ist dann um 12, gemeinsames Abendessen um 17.30 Uhr. “Es soll auch Berührungspunkte geben. Die Schülerinnen sollen Einblicke in die Arbeit und das Leben bei uns bekommen”, sagt Dorothea Lindner vom Casa Sonnwendviertel.

Die Mädchen selbst haben Freude an dem Projekt und sind mehr oder weniger freiwillig da. “Es für einen guten Zweck” und “Wir sind froh, die Gelegenheit zu bekommen, so was mal anzuschauen” sind sie sich einig.  Manche von ihnen können sich durchaus vorstellen, auch nach diesen 72 Stunden ohne Kompromiss wieder in den Sozialbereich zurückzukehren.

(Red)

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