informierte die Aids-Hilfe Vorarlberg am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz zum Welt-Aidstag am 1. Dezember. Die Ursache für die steigende Zahl an neu entdeckten Infektionen müsste noch untersucht werden, erklärte Renate Fleisch, Leiterin der Aids-Hilfe Vorarlberg.
In Vorarlberg wurden seit Bestehen der Aids-Hilfe insgesamt 229 Menschen positiv auf HIV getestet, die Dunkelziffer der mit HIV Infizierten schätzt die Organisation aber auf 350. An Aids erkrankten im Ländle bisher insgesamt 108 Menschen, davon verstarben 58. Rund 30 Prozent der HIV-Infizierten erführen zu spät von ihrer Infektion und kämen bereits mit Aids-Symptomen zur Behandlung, erklärte Fleisch.
Sicher sei, dass Aids anders eingeschätzt werde als früher, da die Krankheit nun behandelbar sei, so Fleisch. Die Aids-Hilfe-Leiterin betonte, es gebe aber nach wie vor weder einen Impfstoff noch Heilung, das werde vielfach unterschätzt. Noch immer berge eine HIV-Infektion die Gefahr von Stigmatisierung und Verarmung. Bis jetzt sei es der Aids-Hilfe in Österreich nicht gelungen, den Bund von der Notwendigkeit einer Kampagne gegen die Immunschwäche zu überzeugen. Und nur damit könnten breite Bevölkerungsschichten erreicht werden, betonte Fleisch. Die letzte groß angelegte Kampagne des Bundes lief 1998.
Ziel der Aids-Hilfe Vorarlberg, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, ist vor allem die Prävention. Insgesamt organisiert die Aids-Hilfe Vorarlberg jährlich rund 150 Veranstaltungen zum Thema in den Schulen im Ländle, informiert aber auch in Jugendhäusern, verteilt Kondome und Info-Broschüren. Die Präventionsbeauftragten Sigrun Gruber (Jugend) und Stefan Stockinger (Homo- und bisexuelle Männer) erklärten die Förderung der Eigenverantwortung für zentral. Bei vielen Menschen sei ein Informationsgerüst über die Krankheit vorhanden, in dem aber meist essenzielle Infos fehlten.
Am 7. Dezember findet im Bregenzer Theater am Kornmarkt die Vorarlberger Aidsgala 06 statt. Das eingenommene Geld kommt der Vorarlberger Aids-Hilfe zu Gute.
Aids-Hilfe Vorarlberg im Internet: www.aidshilfe-vorarlberg.at