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10.000 bei Klimademo von Fridays For Future in Wien

Klimademo von Fridays For Future stieg in Wien.
Klimademo von Fridays For Future stieg in Wien. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
In Wien ging am Freitag eine Klimademo von Fridays For Future über die Bühne. Auch in anderen Teilen Österreichs war etwas los.
FFF planen Klimademo
Klimademo und Schule

Österreichs Fridays-For-Future-Bewegungen haben heute, Freitag ,die bereits zehnte Auflage des Klimastreiks begangen. In Wien startete die Aktion um 13.30 Uhr beim Stubentor, von wo aus der Demozug in Richtung Praterstern zur Abschlusskundgebung in die Venediger Au zog. 10.000 Teilnehmende sollen es laut Veranstalter gewesen sein. Für Klimaziele, Ukraine und soziale Gerechtigkeit wurde auch in den anderen Bundesländern - bis auf das Burgenland - auf die Straße gegangen.

Klimademo von Fridays For Future startete in Wien beim Stubentor

Diesmal demonstrierten die Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays For Future (FFF) nicht nur für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, sondern auch in Solidarität mit der Ukraine. "Wir können nicht weiter ignorieren, dass der Angriffskrieg in der Ukraine durch die Öl- und Gasimporte der EU mitfinanziert wird. Unsere Abhängigkeit von Putins fossilen Energieträgern muss heute enden. Das sind wir den Menschen in der Ukraine schuldig", sagt Marlene Seidel, Klimaaktivistin in Wien. FFF kritisierte auch das Entlastungspaket der Regierung, dass eine "noch immer rückwärtsgewandte" türkis-grüne Klimapolitik aufzeige: "Für die sozial ungerechte und klimaschädliche Pendlerpauschale werden 400 Millionen Euro aufgewendet, während Öffis mit nur zusätzlich 150 Mio. Euro gefördert werden."

Auch dafür wurde heute demonstriert, und bereits um 10.30 Uhr ging es ganz im Westen los: In Bregenz zogen rund 300 Personen, vor allem Jugendliche, unter Parolen wie "Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Hitze" und "Climate justice now" durch die Innenstadt bis vor das Vorarlberger Landhaus. Man verlange von der Politik, endlich das Klimaversprechen von Paris 2015 und Glasgow 2021 umzusetzen. Seit dem letzten weltweiten Klimastreik hätten sich die Dinge bewegt, aber nicht grundlegend geändert. Das 1,5 -Grad-Ziel liege noch in weiter Ferne, so Johannes Hartmann von "Fridays for Future Vorarlberg" bei der anschließenden Kundgebung mit Reden und Musik.

Klimademo in Innsbruck

In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zählte die Polizei kurz nach 13.00 Uhr rund 850 am Marktplatz versammelte Demonstranten versammelt. "Klimaschutz ist Friedenspolitik" war dort etwa auf einem großen Transparent zu lesen. Aber auch "Fuck each other, not the planet" wurde schriftlich gefordert. Gegen 13.30 setzte sich der Demozug schließlich in Bewegung. Zuvor hatten drei Redner darauf hingewiesen, dass es heute auch um die Menschen in der Ukraine gehe. Der Krieg dort sei zudem auch ein "fossiler Krieg", hieß es.

In Salzburg waren 1.000 Teilnehmer angemeldet, gekommen sind laut Polizei rund 800, die sich um 15.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof versammelt hatten. Angeführt von einem Transparent mit dem Motto "People Not Profit ging es Richtung Innenstadt. Die Teilnehmer skandierten Sprüche wie "What do we want? Climate Justice", einige machten auch ihren Ärger über die Erweiterung der Mönchsberggarage kund. Auf Transparenten war zu lesen "Mehr Parkplätze = mehr Verkehr". Die Schlusskundgebung war um 17.00 Uhr am Residenzplatz in der Altstadt mit einem Bühnenprogramm angesetzt.

Klimademo in Graz - Fridays For Future zählen 1.500 Teilnehmer

In Graz nahmen die Rednerinnen und Redner Bezug zum Krieg in der Ukraine Stellung: "Es macht uns wütend, dass Kriege wegen Macht gestartet werden - wie nun in der Ukraine." Ein Importstopp für Öl und Gas aus Russland wurde gefordert. Außerdem wurde kritisiert, dass durch den Krieg Infrastruktur zerstört wurde, für deren Wiederaufbau viel Ressourcen und Energie nötig sein wird. "Wir brauchen mehr saubere Energien" und "Steueroasen müssen abgeschafft werden", lauteten die Schlagworte. "Es gibt viel zu tun, wir haben keine Zeit für Krieg." Auf den Schildern der laut Polizei rund 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration, 1.500 waren es laut FFF, war unter anderem zu lesen: "Burn Fat not Oil", "Don't Fuel War - Let's Bike" und "For Peace and Trees". Mitten im Demonstrationszug war auch eine Volksschulklasse dabei, die zusammen in Zweierreihe marschierte und im Chor sang: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut."

Auch in Kärnten wurde unter dem Motto #PeopleNotProfit gestreikt. Am Alten Platz in Klagenfurt sammelten sich am frühen Nachmittag knapp 70 Teilnehmer, um ein Zeichen gegen "ein System zu setzen, das Profit vor Menschen setzt". Sie zogen mit Parolen wie "Klimakrise ist bescheuert, CO2 gehört besteuert" oder "There is no future on a dead planet" durch die Innenstadt vor die Landesregierung, wo Reden gehalten wurden. Unter die Teilnehmer mischten sich auch vier Corona-Demonstranten, sie wurden von der Polizei kontrollierten, blieben ansonsten aber unbehelligt. "In der Fridays for Future-Bewegung gibt es keinen Platz für Corona-Leugner", verdeutlichte ein Klimaaktivist und erntete dafür Applaus. Nach knapp zwei Stunden war die Demonstration vorbei.

Klimatag in Villach

Auch in Villach gingen die Menschen am Freitag auf die Straße. Am Rathausplatz fand ein Klimatag statt. Schülerinnen und Schüler, der Villacher Jugendrat und Klimabündnis Kärnten luden zur friedlichen Zusammenkunft "Against War for Future" ein. Dabei traten auch verschiedene Künstler aus Kärnten und der Ukraine auf. "Die Zeiten sind gerade jetzt für die junge Generation emotional sehr herausfordernd. Mit diesem Treffen geben wir ihnen Raum und hören zu, denn Klimapolitik ist auch Friedenspolitik", sagt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) im Vorfeld.

Fridays For Future: 2.500 Teilnehmer in Linz

Auf den Plakaten der Linzer Demonstranten waren unter anderem die Slogans "The climate is changing, why aren't we?", "We can't breathe money, we can't drink oil" oder regionale Themen wie "Linz braucht eine zweite Schienenachse" zu lesen. Zum Abschluss hieß es noch "Wir waren hier, wir waren laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", bevor nach rund zweieinhalb Stunden der Nachmittag zu Livemusik am Hauptplatz ausklang. Unterstützung kam von der Grünen Energiesprecherin Ulrike Schwarz: "Viele Erneuerbaren-Projekte liegen in den Schubladen. Schaffen wir doch endlich die Voraussetzungen sie umzusetzen. Investieren wir doch dort das Geld, in den Klimaschutz und nicht in die Kassen von Despoten", forderte sie in einer Aussendung

Fridays-For-Future-Bewegungen streikten in St. Pölten

In Niederösterreich streikten die FFF-Bewegungen am Freitag zum zweiten Mal gemeinsam in St. Pölten. Laut den Veranstaltern wurden um die 2.000 Teilnehmer gezählt, laut Polizei waren es rund 500. Der Demozug setzte sich u.a. unterstützt von Trommlern kurz vor 13.00 Uhr vom Hauptbahnhof Richtung Regierungsviertel in Bewegung. Nach einer Zwischenstation mit Reden und dem Auftritt eines Beatboxers beim Landhaus wurde die Kundgebung auf dem Rathausplatz mit weiteren Musik-Acts und Rednern abgeschlossen.

Bereits seit 2019 wird auf der ganzen Welt für das Klima gestreikt, die Initiatorin der Bewegung, die Schwedin Greta Thunberg, weilte heute in ihrer Heimat. Gemeinsam mit der führenden Aktivistin sind in Stockholm etliche Menschen auf die Straßen gegangen. Thunberg selbst sprach am Nachmittag auf Twitter von Tausenden Teilnehmern. Offizielle Zahlen gab es dazu zunächst nicht, doch laut der Zeitung "Dagens Nyheter" waren etwa 5.000 Demonstranten erwartet worden.

(APA/Red)

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