Dass das Bauvorhaben Rücksicht auf die Ziesel nimmt, reicht den Aktivisten nicht.
Ziesel sollen übersiedelt werden
Die Projektbetreiber haben schon vor Monaten versichert, dass eine “sanfte Umleitungsmaßnahme” geplant ist, die gemeinsam mit der Stadt und Experten erarbeitet wurde. Die Tiere sollen auf geeignete Nachbargrundstücke umsiedeln. Auf den bisherigen Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Nager sollen in den nächsten Jahren rund 950 geförderte Wohnungen errichtet werden.
Der Bauträgerwettbewerb für das Areal zwischen Brünner Straße und Marchfeldkanal wurde um den Ziesel-Aspekt erweitert. Der Startschuss für das Verfahren ist bereits erfolgt, wie Peter Fleissner vom Bauträger Kabelwerk – dem auch die betreffende Grundstücke gehören – betonte. Derzeit läuft bereits der Bauträgerwettbewerb. Bis zum Baubeginn werden, so schätzte er, noch rund eineinhalb bis zwei Jahre vergehen.
Nager sollen Wohnbauten in Floridsdorf weichen
Gleichzeitig soll die Abwanderung der Ziesel erfolgen. Wobei nicht geplant sei, die Tiere zu fangen und umzusiedeln, versicherte Fleissner. Beim Bauträger setzt man vielmehr darauf, dass die Nachbarn freiwillig umziehen. Derzeit werden die Ersatzflächen aufbereitet: “Wir hoffen, dass sie angenommen werden.” Vorher, so erklärte er, dürfe nicht gebaut werden – oder zumindest nur sehr beschränkt: Lediglich einer von sechs Bauplätzen sei “zieselfrei”.
Die Naturschützer sind mit den versprochenen Maßnahmen eher nicht zufrieden. “Eine wehrlose Reliktkolonie streng geschützter Ziesel soll vertrieben und ihr Lebensraum unwiederbringlich zerstört werden”, warnen sie auf ihrer Homepage “ziesel.org”. Die angebotenen Nachbargrundstücke seien ungeeignet – weil entweder Kanalböschungen oder aus einem “Fleckerlteppich verstreuter Einzelflächen” bestehend.
(apa/red)