Auch Bündniskoordinator Markus Fauland legt sein Amt zurück. Bucher zieht sich nach der NR-Wahl in die Privatwirtschaft zurück, er werde kein Kärntner Landtagsmandat übernehmen, betonte
Nachfolge von BZÖ-Chef Josef Bucher unklar
Am Donnerstag findet eine Bündnisteamsitzung statt, der er auch beiwohnen wird: “Aber nicht als einer, der die Sitzung leitet.”
Wer die Partei übernehmen soll, ließ Bucher offen, das soll morgen entschieden werden. Es gebe Personen, die sich dafür bereit erklärt hätten. Die Oberösterreichische Parteichefin Ursula Haubner und den stellvertretenden Obmann Herbert Scheibner habe er gebeten, den “Weg der Erneuerung einzuleiten”.
“Habe Petzner nicht ausgeschlossen”
Josef Bucher betonte in der Pressekonferenz, er habe den stellvertretenden Klubobmann Stefan Petzner nicht aus der Partei ausgeschlossen: “Ich habe niemanden ausgeschlossen.” Ob er den Ausschluss durch den Kärntner Parteichef Sigisbert Dolinschek – dem er die Geschäfte vor zwei Tagen übergeben hat – begrüße, wollte er auf Nachfrage nicht kommentieren.
Bucher erklärte, das Bündnis mit 2,5 Mio. Euro Schulden übernommen zu haben und nun schuldenfrei zu hinterlassen: “Unterm Strich werden sogar einige hundert Tausend bleiben für die Weiterführung des BZÖ. Das war mir persönlich wichtig”, schließlich gehe es auch um Mitarbeiter. “Wir kommen allen Zahlungen nach, die notwendig sind. Unterm Strich bleibt ein kleines Budget für die Weiterentwicklung”, so der zurückgetretene Parteichef.
“Wollte mich nicht davon schleichen”
“Ich wollte mich nicht von Bord davon schleichen”, betonte er weiters, sondern dafür sorgen, dass sich die “konstruktiven Kräfte zusammensetzen und in Ruhe beraten, wie es weitergehen soll. Das verstehe ich als Verantwortung. Keine öffentliche Zerfleischung.” Er hofft, dass in den Gremien am Donnerstag eine “gute Entscheidung” getroffen wird, was die personelle Nachfolge betrifft. Er habe diesbezüglich schon Gespräche geführt.
Zum Ausschluss von Stefan Petzner und dem Kärntner Landtagsabgeordneten Wilhelm Korak durch Sigisbert Dolinschek meinte er: “Ich habe niemanden ausgeschlossen. Es wäre absurd, Leute auszuschließen und dann selbst zu gehen.” Ob er den Ausschluss begrüße, wollte er nicht kommentieren. Auf die Frage, ob es ein Fehler war, Petzner und Ewald Stadler nicht auf die Bundesliste für die Nationalratswahl zu setzen, erklärte Bucher: “Das mag sein. Das kann ich aber jetzt nicht abschließend beurteilen.”
Kärnten: Leitung an Dolinschek übergeben
In Kärnten habe er die Leitung vor zwei Tagen an den bisherigen geschäftsführenden Obmann Dolinschek übergeben. Auch seine engsten Vertrauten habe er bereits darüber in Kenntnis gesetzt, dass er eigentlich mit dem schlechten Wahlergebnis am Sonntag zurückgetreten sei. In vielen Gesprächen mit den Verantwortungsträgern in der Partei sollte ein Weg gefunden werden, wie das BZÖ weitermachen kann, schließlich hätten 165.000 Wähler der Partei ihr Vertrauen geschenkt. “Ich übernehme die Verantwortung”, so Bucher, der sich auch beim Wahlkampfmanager Markus Fauland für dessen “hervorragende” Arbeit in einer schwierigen Situation bedankte: “Hätte ich dich in Kärnten gehabt, wäre ich Landesrat.”
Wahlkampfleiter Fauland gestand heute ein, dass man mit dem Zuschnitt des Wahlkampfs ganz auf die Person Josef Buchers und der Ausrichtung des BZÖ als moderne Zukunftspartei ein Risiko eingegangen sei. Da das Wahlziel nicht erreicht wurde, werde er morgen seine Funktion als Bündniskoordinator zurücklegen. Er bedauerte, dass nicht alle gemeinsam “gekämpft” hätten.
“Viele helle Köpfe im BZÖ”
Wer die Partei nun übernehmen soll, sagte Bucher nicht, es gebe aber Personen, die es sich vorstellen könne. Es gebe “viele helle Köpfe” im BZÖ. Die morgige Gremiensitzung sollen Ursula Haubner und Herbert Scheibner leiten.
Auf die Frage, was er denn jetzt zu tun gedenke, meinte Bucher: “Zehn Tage Urlaub. Danach werde ich den elterlichen Betrieb weiterführen.” Was die Zukunft bringt, könne er nicht sagen, denn in der Privatwirtschaft gebe es keine Pragmatisierung.
(apa/red)