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Zwischenfall in Mitrovica: Zwei Serben verprügelt

In dem mehrheitlich von Serben bewohnten Nordteil der Stadt Mitrovica im Nordkosovo ist es am Sonntagabend nach Polizeiangaben zu einem neuen ethnisch motivierten Zwischenfall gekommen.

Zwei junge Serben kamen mit leichten Verletzungen davon, als sie von einer Gruppe von etwa 20 Albanern verprügelt wurden. Es handelte sich um den dritten Zwischenfall in Mitrovica binnen weniger Tage. Die kosovarische Regierung mahnte die Bevölkerung zur Ruhe.

Laut dem stellvertretenden Polizeikommandanten im Nordteil von Mitrovica, Predrag Vasovic, ereignete sich der jüngste Zwischenfall, als der Wagen, mit dem die beiden Serben unterwegs waren, wegen einer Panne in einem mehrheitlich von Albanern bewohnten Viertel von Nordmitrovica stehen geblieben sei. Am vergangenen Dienstag war ein 16-jähriger Serbe von zwei Albanern niedergestochen worden, woraufhin mehrere albanische Lokale im Nordteil der Stadt in Brand gesetzt worden waren. Am Samstag waren sieben Feuerwehrleute bei einer Bombenexplosion verletzt worden. Die KFOR-Truppen und die EU-Polizei haben unterdessen ihre Präsenz in der Stadt erhöht.

Die kosovarische Regierung appellierte an die Bürger, nicht auf Provokationen einzugehen. Das Kabinett des Premiers Hashim Thaci verfolge die Ereignisse im Norden mit “besonderer Aufmerksamkeit” und kooperiere mit den KFOR-Truppen und der EULEX-Polizei, um den Frieden zu wahren und die aktuelle Situation zu bewältigen, teilte die Regierung in einer Aussendung mit. Mit einem ähnlichen Appell wandte sich auch Präsident Fatmir Sejdiu an seine Landsleute.

Der serbische Kosovo-Minister Goran Bogdanovic warf der EU-Rechtsstaatsmission EULEX unterdessen vor, “wenig oder fast nichts” getan zu haben, um die Zwischenfälle in dem mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo zu verhindern. Es sei unannehmbar, dass man seit dem 9. Dezember (als die EULEX-Mission ihre Tätigkeit aufnahm, Anm.) nicht wisse, wer im Nordteil von Mitrovica für ein sicheres Umfeld zuständig sei, meinte Bogdanovic. Er forderte lokale Serben gleichzeitig auf, “Signale zu senden, dass sie für Zusammenarbeit und Gespräche zwecks Problemlösung” bereit seien.

Belgrad hatte im November der EULEX-Mission zugestimmt, nachdem zuvor mit den Vereinten Nationen eine Einigung über den Sechs-Punkte-Plan für die Umgestaltung der UNMIK-Mission im Nordkosovo erzielt worden war. Pristina lehnte den Plan ab.

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