Zwischen Jagd und Wildmanagement

Dies erfolgte unter anderem durch die Veröffentlichung einer umfangreichen Festschrift mit der Entwicklung der Agrargemeinschaft. Erhältlich ist das Buch sowie eine DVD mit dem Film „Iheluaga“ von Hannes Albrecht übrigens gratis für alle Nenzinger Bürger im Büro der Agrargemeinschaft. Das eigentliche Thema eines Vortragsabends, zu dem Obmann Josef Latzer ins Pfarrheim lud, war „Jagd und Wildmanagement“. Geschäftsführer Siegbert Terzer sowie die beiden Berufsjäger Manuel Nardin und Peter Tagernig.
Markante Zahlen
8.000 Hektar Grund befinden sich im Besitz der Agrargemeinschaft, das sind 80 Prozent der Gemeindefläche Nenzings. Eine Besonderheit ist dabei die Grenzen zum Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz. Siegbert Terzer berichtete über weitere markante Zahlen: Mit 3.000 Hektar Hochwald gilt es verantwortlich umzugehen, tausend Stück Vieh werden über die Sommermonate in Nenzing gealpt. Die Verzahnung von Wald, Alpbewirtschaftung und Jagd sei die permanent große Herausforderung. Die Verjüngung der Schutzwälder wurde in Nenzing gut geschafft, zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden. In den letzten 25 Jahren wurden rund 400.000 Pflanzen im Schutzwald aufgeforstet oder Schutzwald in Lawinenbruchgebieten neu begründet. Die Schutzwaldsanierung hängt auch eng mit der Bejagung zusammen. Die Agrargemeinschaft Nenzing bewirtschaftet zehn Eigenjagdreviere und werden jeweils für sechs Jahre verpachtet. Durch eine ständige Erhöhung der Abschüsse bereits ab den 1980er-Jahren reagierte man auf die teilweise gravierenden Verbissschäden durch Schalenwild. „Im Nachhinein kann festgehalten werden, dass die Wildbestände deutlich unterschätzt wurden und die Abschussplanung im Grunde immer zu gering war“, erläutert Siegbert Terzer. Nach einer Spitze im Jahr 2009, in dem 300 Stück Rotwild, 150 Rehe und hundert Gämse abgeschossen wurden, konnten diese Zahlen zwischenzeitlich stark nach unten revidiert und fast halbiert werden. Mit vielen Bildern gaben an diesem Abend auch Manuel Nardin und Peter Tabernig Einblick in den Arbeitsalltag eines Berufsjägers.