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Super-G der Frauen abgesagt!

Christine Scheyer und Ariane Rädler sind die Vorarlberger Hoffnungen auf WM-Edelmetall im Super G.
Christine Scheyer und Ariane Rädler sind die Vorarlberger Hoffnungen auf WM-Edelmetall im Super G. ©handout Privat
Zweiter Tag, dritte Absage: Bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo konnte am Dienstag auch der Super-G der Frauen nicht ausgetragen werden.
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Ursprünglich sollte um 13 Uhr gefahren werden, Nebel verhinderte aber auch bis zur letztmöglichen Startzeit um 14.30 eine Durchführung des Rennens. Dabei war zwischenzeitlich der Start sogar nach unten verlegt worden, um der schlechten Sicht zu entgehen.

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Der Internationale Ski-Verband FIS und die Organisatoren kommen damit immer mehr in zeitliche Bedrängnis. Am Montag war wegen des starken Schneefalls in der Nacht zuvor zunächst die Kombination der Frauen abgesagt und auf kommenden Montag (15. Februar) verlegt worden. Danach wurde der ebenfalls für Dienstag vorgesehene Super-G der Männer unter anderem wegen Lawinengefahr auf Donnerstag verschoben. Am Mittwoch soll die Kombination der Männer ausgetragen werden. Vorhergesagt ist dann erneut Schneefall.

Scheyer und Rädler - Vorarlberger Hoffnung im Super-G

Die Ski-Rennläuferin aus der Schweiz hat in ihrer erfolgreichsten Disziplin im Jänner in St. Anton, Crans-Montana und zweimal in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Auch auf der WM-Piste Olympia delle Tofane in Cortina war die 29-Jährige im Weltcup bereits siegreich. Alles scheint also angerichtet für den ersten Gold-Triumph bei einem Großereignis. Verhindern will das unter anderem Tamara Tippler.

Tippler Mitfavoritin

Die Steirerin geht am Dienstag als heißestes Speed-Eisen bei Österreichs Damen in die erste WM-Entscheidung. In dieser Saison war sie bereits in Crans-Montana hinter Gut-Behrami Zweite sowie Dritte im zweiten Garmisch-Super-G, dazu Vierte in St. Anton. Das Gefühl passt bei der 29-Jährigen. "Ich schaue einfach, dass ich den Schwung mitnehme und jetzt nichts Besonderes mache. Ich will mit der gleichen Begeisterung am Start stehen wie jetzt immer", betonte Tippler. "Sonst habe ich mich bei den WMs immer selber aus dem Rennen genommen, weil ich probiert habe, besser zu sein, als ich bin." Sie wolle dort anknüpfen, wo sie im Weltcup aufgehört habe.

Scheyer und Rädler am Start

Weiters greifen für den ÖSV Christine Scheyer, Stephanie Venier und Ariane Rädler an. "Ich glaube, wenn ich gut fahre, ist sicher eine Topplatzierung drinnen", sagte Scheyer, deren Knieschmerzen vom Garmisch-Wochenende derzeit kein Thema seien. "Ich werde alles geben, ich werde attackieren. Wenn ich morgen am Start stehe, dann brauch' ich nicht mehr in den Rückspiegel schauen", meinte die zuletzt durch Stürze gebremste Venier. Für Rädler, die bereits in der abgesagten Kombination am Montag starten hätte sollen, wird es der erste WM-Einsatz überhaupt. "Als kleines Kind wollte man immer schon bei der WM dabei sein", sagte die 26-jährige Vorarlbergerin, die bereits vier Kreuzbandrisse hinter sich hat.

Gut-Behrami auf der Jagd nach Gold

Für Gut geht es um die Beseitigung des größten Makels in ihrem sportlichen Lebenslauf, wie das Medien in der Schweiz formulierten. 30 Weltcup-Siege hat die Tessinerin bis jetzt zu Buche stehen, Gesamtweltcup-Siegerin war sie auch schon (2015/16). Daneben gewann sie sechs Medaillen bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften. Schon 2009 bei ihrer ersten WM-Teilnahme jubelte die damals 18-Jährige in Val d'Isere über Silber in der Abfahrt und der Super-Kombination. 2013 holte sie in Schladming Silber im Super-G, 2017 in St. Moritz Bronze.

Nur die Goldene fehlt der erfolgreichsten Schweizerin seit Vreni Schneider noch. Großen Druck deswegen verspüre sie aber nicht, machte sie klar. "Ich habe nichts zu beweisen. Natürlich will ich gewinnen. Aber ich kann nichts verlieren, nur gewinnen. Wenn es nicht ganz nach vorne reicht, weiß ich, dass ich trotzdem viel erreicht habe in meiner Karriere und dass ich es geschafft habe, nach 2017 wieder zurückzukommen", sagte Gut bei einem Medientermin im Ortskern von Cortina.

Am knappsten verpasste sie den Gold-Coup bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi. Nur eine Zehntelsekunde fehlte ihr auf ihre Landsfrau Dominique Gisin und die Slowenin Tina Maze, die ex aequo gewannen. Bei der Heim-WM 2017 in St. Moritz stürzte sie beim Einfahren für den Kombi-Slalom und zog sich einen Kreuzbandriss und Meniskusschaden im linken Knie zu. Eine kleine Unachtsamkeit, die sich wegen eines zu hohen Stress-Levels eingeschlichen habe, meinte sie später.

Gut-Behrami wäre erst die zweite Super-G-Weltmeisterin aus der Schweiz nach der Premieren-Gewinnerin Maria Walliser 1987. Das einzige Land, das mehr als zwei Titel in dieser Disziplin gewonnen hat, ist Österreich. Siebenmal triumphierte eine ÖSV-Läuferin, Ulrike Maier 1989 und 1991 gleich zweimal nacheinander. Die weiteren Super-G-Weltmeisterinnen: Alexandra Meissnitzer (1999), Michaela Dorfmeister (2003), Elisabeth Görgl (2011), Anna Fenninger (2015) und Nicole Schmidhofer (2017). Die steirische Landsfrau von Tippler fehlt in Cortina, weil sie in der Abfahrt von Val d'Isere einen Verrenkungsbruch im linken Knie erlitten hat.

Die Titelfavoritinnen

Titelverteidigerin ist die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die sich zuletzt in intensiven Trainingseinheiten dem Super-G gewidmet hat. Als nicht wirklich geheime Co-Favoritin gilt die Tschechin Ester Ledecka. Die Olympiasiegerin von 2018 wäre die zweite Weltmeisterin aus Österreichs Nachbarland nach Sarka Zahrobska (mittlerweile Strachova), die 2007 in Aare Slalom-Gold gewann. Die Liste der Anwärterinnen auf Spitzenplätze ist aber lang: Auch Corinne Suter, Federica Brignone, Michelle Gisin, Petra Vlhova und Marta Bassino sind auf ihr zu finden.

(APA)

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