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Zwei Schweizer in US-Kunstskandal verwickelt

Ein Kurator des Kunsthauses Zürich und ein Schweizer Kunsthändler sind in den USA in einen Fall um gefälschte Gemälde verwickelt. Dabei geht es um Werke, die dem bekannten US-Künstler Mark Rothko zugeschrieben wurden. Der Käufer einer der Fälschungen, der vermögende Casino-Betreiber Frank J. Fertitta III aus Las Vegas, reichte diese Woche vor dem Bundesbezirksgericht in New York eine Klage ein.


Er verlangt Schadenersatz in der Höhe von 8,6 Millionen Dollar (6,28 Mio. Euro) und Bußgelder. Die Westschweizer Tageszeitung “Le Matin” berichtete am Freitag unter Berufung auf US-Medien über den Fall.

Dem Schweizer Kuratoren und Kunstgeschichte-Experten wird vorgeworfen, das Gemälde als echt zertifiziert zu haben, ohne dessen Herkunft genau abgeklärt zu haben. Der Experte habe gewusst, dass erhebliches Material vorliege, das die Echtheit der Gemälde in Zweifel stelle, heißt es in der Klage, die der Nachrichtenagentur SDA vorliegt.

Dennoch schrieb der Kurator in seiner Expertise an den Käufer: “Ich bestätige, dass dieses Werk dem Team vorgelegt wurde, alles ist vollständig in Ordnung, sonst wäre ich nicht involviert. Ich bürge dafür mit meinem Namen als Rothko-Experte.” Dem Schweizer Kunsthändler wird in der Klage vorgeworfen, einen erfundenen “ungenannten Verkäufer” vertreten zu haben. Gegenüber dem Käufer habe er garantiert, dass das Gemälde echt sei, heißt es in der Anklageschrift.

Die Bilder stammen aus einem Fundus Dutzender gefälschter Bilder, die zwei New Yorker Betrüger bei einem chinesischen Einwanderer in Auftrag gegeben haben und als Originale von Künstlern wie Rothko, Jackson Pollock und Willem de Kooning ausgegeben wurden.

Der Betrug wurde 2009 aufgedeckt. Insgesamt verkauften die beiden New Yorker gefälschte Werke im Wert von 63 Millionen Dollar. Die eine Betrügerin ist seit vergangenem Jahr geständig. Ihr drohen 34 Jahre Gefängnis. Wo sich ihr Partner aufhält, ist unbekannt.

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