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Zwei Jahre Haft nach Bankraub für Hochzeit

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Symbolbild ©Bilderbox
Um seine Hochzeit finanzieren zu können, wurde ein 31-jähriger Lagerarbeiter zum Bankräuber.

Er marschierte im vergangenen Juni mit einem Zettel in eine Bank-Filiale in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus und präsentierte diesen einer Angestellten. “Überfall! Geld her! Schnel!”, stand dort in orthografisch nicht ganz korrektem Deutsch geschrieben. Nun wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Der Mann bekam 4.600 Euro ausgehändigt, die Hochzeit und der daran anschließende Urlaub waren gerettet. Nach den Flitterwochen wurde er jedoch festgenommen und am Donnerstag im Straflandesgericht abgeurteilt. Das Urteil fiel mit zwei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt, sehr milde aus. Das Gericht berücksichtigte, dass der Täter unbewaffnet aufgetreten war und sich in einer finanziellen Zwangslage befunden hatte.

Der Bräutigam litt seit längerem an Spielsucht. Wann immer Bares greifbar war, setzte er das Geld ein und verlor es umgehend. Drei Tage vor der geplanten Hochzeit waren sämtliche Reserven aufgebraucht, selbst der Vorarbeiter, der ihm immer wieder “ausgeholfen” hatte, ließ sich nicht mehr erweichen.

So setzte sich der 31-Jährige ein Kapperl auf und betrat mit dieser ungenügenden Maskerade ausgerechnet die Bankfiliale, in der er Stammkunde war. Er wurde beim Verlassen des Gebäudes erkannt, die Polizei musste nur mehr seine Rückkehr aus dem Türkei-Urlaub abwarten. “Das Spiel hat mich ins Gefängnis gebracht”, murmelte er nun vor einem Schöffensenat. Nach seiner Enthaftung will er seine verhängnisvolle Leidenschaft mittels einer Therapie bekämpfen.

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