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Zwei Bürgermeisterinnen in Vorarlbergs 96 Gemeinden

Lingenau/Mellau -  Bürgermeisterinnen sind in der Vorarlberger Kommunalpolitik weiter eine Ausnahmeerscheinung. Nach den Gemeindewahlen Mitte März werden in den nächsten fünf Jahren aller Voraussicht nach lediglich zwei der 96 Ländle-Ortschaften von Frauen regiert.
In der zu Ende gegangenen Periode hatten noch drei Bürgermeisterinnen das Sagen. Unmittelbar nach dem jüngsten Urnengang rechnete man im Ländle aber gar nur mit einer Ortschefin.

In Lingenau im Bregenzerwald wurde in der Karwoche jedoch zur allgemeinen Überraschung die 30-jährige Annette Sohler als Bürgermeisterkandidatin präsentiert und am Ostermontag von der Gemeindevertretung angelobt. Am Wahltag noch lediglich auf Platz sechs der im Ort angetretenen Einheitsliste geführt, erhielt sie die meisten Vorzugsstimmen und kam so überhaupt erst für den Bürgermeistersessel ins Gespräch. Das Vertrauen der Bevölkerung nannte Sohler denn auch als Hauptgrund, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen.

In Mellau, nur 18 Kilometer von Lingenau entfernt, findet die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung erst am Freitag (9. April) statt. Es gilt allerdings als fix, dass Elisabeth Wicke von den neu gewählten Gemeindemandataren in ihrem Amt als Bürgermeisterin bestätigt wird. 2005 hatte sie – damals wurde sie noch direkt gewählt – von den Bürgern nur eine hauchdünne Zustimmung erhalten.

Die Namen von Mechtild Bawart und Renate Schrammel, die in den vergangenen Jahren in Weiler (Bezirk Feldkirch) und Schröcken (Bregenzerwald) an der Ortsspitze standen, sind künftig hingegen nicht mehr in der aktuellen Auflistung der Vorarlberger Gemeindeoberhäupter zu finden. Während Bawart im März in der Direktwahl einem männlichen Konkurrenten unterlag, wollte Schrammel infolge Amtsmüdigkeit die Verantwortung von sich aus abgeben.

Als erste Frau in Vorarlberg hatte es im Februar 1998 die aktuelle ÖVP-Nationalratsabgeordnete Anna Franz zur Ortschefin gebracht. Ihren Bürgermeisterposten in Bezau im Bregenzerwald gab sie knapp fünfeinhalb Jahre später aufgrund ihrer Doppelbelastung – 2002 hatte sie ein Nationalratsmandat erhalten – auf.

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