Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und hochverarbeiteten Lebensmitteln entdeckt

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und der Entstehung von chronischer Insomnie entdeckt.
Ernährung und Schlafstörungen
Zu diesen Lebensmitteln zählen unter anderem Tiefkühlpizza, Gebäck, Wurstwaren, Süßigkeiten und Mikrowellengerichte. Es wird vermutet, dass die zahlreichen künstlichen Zusatzstoffe in diesen Produkten eine Rolle bei der Entwicklung von Schlafproblemen spielen könnten.
Studie mit umfangreicher Teilnehmerzahl
In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen von chronischer Insomnie betroffen. Um den Einfluss der Ernährung auf Schlafstörungen besser zu verstehen, wurden mehr als 39.000 Erwachsene in Frankreich über einen längeren Zeitraum untersucht. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln und Schlafstörungen zu analysieren, wobei Faktoren wie Lebensstil und psychische Gesundheit berücksichtigt wurden.
Ein neuer Blickwinkel auf die Ursachen
Bisherige Studien haben gezeigt, dass ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Proteinen oder Magnesium den Schlaf negativ beeinflussen kann. Die aktuelle Untersuchung geht jedoch einen Schritt weiter, indem sie die Qualität der Lebensmittelverarbeitung in den Fokus rückt.
Marie-Pierre St-Onge, die leitende Forscherin, betont die Relevanz dieser Forschung: „Angesichts der zunehmenden Verbreitung stark verarbeiteter Lebensmittel und der hohen Zahl an Schlafstörungen ist es wichtig zu verstehen, wie unsere Ernährung die Schlafqualität beeinflussen kann.“
Durchführung und Ergebnisse
Zwischen 2013 und 2015 wurden die Studienteilnehmer regelmäßig dazu aufgefordert, ihre Ernährung und Schlafgewohnheiten zu protokollieren. Es zeigte sich, dass etwa 19,4 Prozent der Teilnehmer an chronischer Insomnie litten. Zudem konsumierten die Teilnehmer durchschnittlich 16 Prozent ihrer täglichen Kalorien aus unverarbeiteten Lebensmitteln. Auffällig war, dass eine höhere Aufnahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für chronische Schlaflosigkeit verbunden war. Dieser Trend war sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu beobachten, wobei Männer ein etwas höheres Risiko aufwiesen.
Interpretation der Daten
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel und Schlafstörungen gibt. Es bleibt jedoch offen, ob diese Lebensmittel direkt die Ursache für die Schlafstörungen sind oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen. Ein direkter Kausalzusammenhang konnte nicht nachgewiesen werden.
(VOL.AT)