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"Zurückhaltend positiv"

Einen dramatischen Appell an die öffentliche Hand, baureife Projekte raschest auszuschreiben und die Spielräume im Vergaberecht so zu nützen, dass endlich heimische Baufirmen statt der ostösterreichischen Bauindustrie und süddeutscher Billigstkonkurrenz zum Zug kommen, richteten am Freitag der Innungsmeister der Vorarlberger Baugewerbe, DI Franz Drexel und seine Stellvertreter Ing. Karl Grabher und DI Alexander Stroppa. Es klinge zwar gut, wenn die Statistik ausweise, dass Vorarlberg heuer ein Bauproduktionsplus von 6 bis 7 Prozent erreichen dürfte. „Das kommt baer nicht den Vorarlberger Baufirmen zugute, sondern der beschriebenen Konkurrenz, die mit ihrer Dumpingpolitik zudem den Markt bei uns kaputt macht“, ärgerte sich Drexel.

Sowohl die aktuelle Auftragslage als auch die Erwartungen für das kommende Halbjahr werden laut einer von der Innung eben durchgeführten Blitzumfrage „zurückhaltend positiv“ eingeschätzt. Aber 43 Prozent rechnen mit einer schlechteren Auftragsentwicklung. Was die Vergabepraxis der öffentlichen Hand betrifft, fordern die Innungsspitzen, dass neben dem preis auch Kriterien wie Umweltverträglichkeit, Sozialstandards für Mitarbeiter und z. B. Lehrlingsausbildung mit in die Bewertung einbezogen werden. Positiv bewertet wird von den Baufirmen der „auf hohem Niveau stabile“ Wohnungsbau, der Sanierungsbereich hat im Gegensatz zu allen anderen Sparten deutlich zugelegt. Auch beim Baufachpersonal sei von einer „stabilen Entwicklung“ auszugehen, sagten die Baumeister. Abschließend wurde auf die derzeit größte Zukunftsinvestition der heimischen Baubranche verwiesen: Die Errichtung der Bauakademie und des Maurerausbildungszentrums (MAZ) beim WIFI Hohenems, für die am kommenden Dienstag der Spatenstich erfolgen wird.

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