Zumtobel nach 1. Quartal fast wieder auf Vorkrisenniveau

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel ist nach dem ersten Quartal 2021/22 fast wieder auf Vorkrisenniveau. Gäbe es keine Engpässe bei Vorprodukten, insbesondere Halbleitern, könnte das Unternehmen allerdings noch stärker wachsen, sagte CEO Alfred Felder am Dienstag im Gespräch mit der APA. Der Halbleiterengpass treffe vor allem die technologischen Top-Produkte.
Krise in fast allen Ländern überwunden
Im ersten Quartal ist der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,4 Prozent auf 289,3 Mio. Euro gestiegen, das war nur mehr knapp unter dem Vorkrisenniveau (1. Quartal 2019/20: 296,4 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 20,1 Mio. Euro deutlich über dem Vorkrisenniveau (15,4 Mio. Euro) und verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahresquartal (7,0 Mio. Euro) fast. Das Periodenergebnis ist sogar um mehr als das dreifache, von 3,1 auf 13,4 Mio. Euro gestiegen und hat ebenfalls das Vorkrisenquartal (10,9 Mio. Euro) deutlich übertroffen.
In fast allen Ländern sei die Krise überwunden, sagte Felder. Nun kämen aber zwei Effekte zusammen. Einerseits gebe es Knappheiten, bei Halbleitern aber auch bei anderen Vorprodukten wie Aluminium, Stahl oder Kupfer. Andererseits seien die Preise deutlich, teilweise um 30 bis 40 Prozent, nach oben gegangen. Es werde sich erst zeigen, wie kurzfristig die Preissteigerungen sind, die Probleme würden wohl "mindestens bis zum ersten Quartal 2022" andauern. Andererseits sei es nicht die erste Allokationskrise seiner Laufbahn - die Wirtschaft drehe sich weiter und das könne leicht zu einer Überproduktion führen, so Felder.
Kunden hätten sich an Lage angepasst
Die Kunden hätten sich auch an die neue Lage angepasst. Einerseits hätten einige Vorräte angelegt oder längere Lieferzeiten eingeplant, andererseits könnten manche von Leuchten mit High-End-Treibern auf einfachere Produkte ausweichen, für die keine Halbleiter nötig sind. "Wenn ich nur eine Leuchte mit gutem Licht brauche - da haben wir die Komponenten", so Felder. Oft würden die programmierbaren Produkte nur gekauft, um sich für die Zukunft alle Möglichkeiten offen zu halten.
Zumtobel Group erwartet Umsatzplus
Zumtobel bekräftigte den Ausblick für das Jahr. Felder geht davon aus, dass Zumtobel überdurchschnittlich wachsen und damit Marktanteile dazugewinnen wird. Trotz Knappheiten bei Vorprodukten und Transportkapazitäten bestätigt der Vorstand der Zumtobel Group den Ausblick und erwartet weiter für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatzplus von 4 bis 7 Prozent und eine EBIT-Marge von 4 bis 5 Prozent.
(APA)