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Zukunft der Wiener Klimt-Villa ungewiss

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Die Zukunft der Wiener Klimt-Villa steht weiter in den Sternen. „Wir warten die Wahlen ab“, übte sich Markus Landerer vom Verein „Gedenkstätte Gustav Klimt“ in Optimismus.

Das Gebäude mit dem letzten Atelier des Jugendstilmalers ist im Eigentum des Bundes und wird vom Verein als Gedenkstätte und Veranstaltungsort betrieben. Allerdings steht seit Jahren ein möglicher Verkauf des Objekts im Raum.

Stillstand sei in der Frage Klimt-Villa zum Dauerzustand geworden, bedauerte Landerer. Ob die Wahl daran etwas ändern könne, sei fraglich. Auch wenn man bisher andere Erfahrungen gemacht habe, gebe er die Hoffnung aber nicht auf. Der erhoffte Umschwung der politischen Meinung nach der Rückgabe der fünf Klimt-Bilder aus der Österreichischen Galerie Belvedere sei jedenfalls ausgeblieben.

Die rund 5.500 Quadratmeter große Liegenschaft im Bezirk Hietzing befindet sich seit 1954 im Eigentum der Republik und ist seit Dezember 2000 als „historisches Objekt“ anerkannt. Seither wurde immer wieder ein Verkauf seitens des Bundes in Erwägung gezogen.

2004 war der Verein in diesem Zusammenhang sogar als möglicher Käufer aufgetreten. In Kooperation mit der österreichischen Baukulturstiftung war man bereit, 685.000 Euro für die Immobilie zu zahlen – allerdings zog der Bund damals die Verkaufsabsichten wieder zurück.

Notfalls könnte die Kooperation mit der Stiftung wiederbelebt werden, so Landerer. Die präferierte Variante wäre aber, dass das Objekt langfristig im Besitz des Bundes verbleibt. Mit einem langfristigen Nutzungsvertrag – der derzeitige müsse alle zwei Monate erneuert werden – fiele es dann auch leichter, Sponsoren aufzutreiben.

In diesem Fall könnte das Erdgeschoß des Baus mit dem einstigen Klimt-Atelier rekonstruiert werden, während im ersten Stock Veranstaltungen stattfinden und Räumlichkeiten vermietet werden könnten. Ein Nahziel sei momentan aber die Rekonstruktion des historischen Rosengartens. Dazu müsse das derzeit auf dem Areal stehende Hauswarthäuschen aus den 1950er Jahren abgerissen werden.

1998 gelang es einer Initiative von Anrainern, die in das Erdgeschoss der Klimt-Villa integrierten Räume als Klimts letztes und einzig erhaltenes Atelier zu identifizieren. Klimt hatte 1912 ein ebenerdiges, kleines Haus in einem Garten der Feldmühlgasse in Unter St.Veit gemietet. Die heute bestehende neobarocke Villen-Architektur wurde 1923 über den alten Bau „gestülpt“.

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