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Zu wenig Marmelade

Die Salzburger Lebensmittelpolizei wollte es genau wissen: Ist in den Krapfen denn überhaupt genug Marmelade drinnen? Das Ergebnis des Test ist ernüchternd:

In jedem dritten Krapfen lag der Marmelade-Anteil unter den vorgeschriebenen 15 Prozent – juristisch gesehen ein Fall von Betrug.

Auch bei den Preisen hatten die Prüfer wenig Erfreuliches zu berichten. Der teuerste Krapfen kostet heuer schon 1,40 Euro, im Vorjahr lag der Höchstwert noch bei 1,20 Euro.

„Rund ein Drittel der Krapfen war verfälscht, der Marmeladenanteil lag unter 15 Prozent. Bei einer Produktionsmenge von mehreren Tausend Stück für eine Einzelhandelskette in Salzburg macht das gewaltige Summen aus. Die Erzeuger sparen sich Bares, der Konsument wird betrogen“, so Salzburgs Konsumentenschutzreferentin LHStv. Gabi Burgstaller (S) in einer Aussendung.

Sie hat aber auch eine gute Nachricht: Kein Krapfen war verdorben, alle waren – hygienisch betrachtet – nicht zu beanstanden.

26 verschiedene Krapfen-Proben wurden von der Lebensmittelpolizei des Landes untersucht. 31 Prozent oder acht Stück waren „verfälscht“, weil die Marmeladen-Füllmasse laut Österreichischem Lebensmittelcodex unter 15 Prozent des Gesamtgewichtes lag. Untersucht wurden Krapfen aus Supermärkten, Bäckereien und Konditoreien. Der am wenigsten süße Krapfen wies einen Anteil an Marmelade von kargen 10,3 Prozent auf.

Ein zu geringer Marmeladen-Anteil komme einem Betrug gleich und sei ein gerichtlich zu ahnendes Delikt, auf das Freiheitsstrafen von bis zu drei Monaten oder Geldstrafen bis zu 180 Tagsätzen stehen, so Burgstaller. Die betroffenen Hersteller werden nach dem Lebensmittelgesetz angezeigt. Vor drei Jahren lag die Quote der verfälschten Krapfen noch bei knapp 20 Prozent, das Ergebnis heuer ist also deutlich schlechter.

Die Konsumentenschützer waren auch dem teuersten Faschingskrapfen auf der Spur. Die Preise in 47 Bäckerei- und 13 Konditoreibetrieben in der Stadt Salzburg und Umgebung wurden getestet. Die Spanne reichte in Bäckereien von 0,50 bis 1,10 Euro, in Konditoreien von 0,85 bis 1,40 Euro pro Stück. Im Vorjahr lagen die Spannen bei den gleichen Betrieben noch bei 0,50 bis 1,09 bzw. 0,80 bis 1,20 Euro.

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