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Zu Besuch in der ehemaligen Hostienbäckerei

Die künftigen Erstkommunikanten der Volksschule Rotkreuz besuchten die ehemalige Hostienbäckerei im Kloster St. Peter in Bludenz.
Die künftigen Erstkommunikanten der Volksschule Rotkreuz besuchten die ehemalige Hostienbäckerei im Kloster St. Peter in Bludenz. ©bvs
Lustenaus Erstkommunikanten besuchten die ehemalige Hostienbäckerei im Kloster St. Peter in Bludenz und lernten dabei allerlei Interessantes über die Hostie, die sie bald selbst empfangen dürfen.
Zu Besuch in der ehemaligen Hostienbäckerei

Lustenau. Schwester Maria (51) vom Kloster St. Peter in Bludenz nahm am Montagnachmittag eine zweite Klasse der Lustenauer Volksschule Rotkreuz in Empfang. Voller Elan hieß sie die Kinder willkommen und führte sie durch das Kloster. Dabei erzählte sie den künftigen Erstkommunikanten, welche Bedeutung die Hostie hat und was sie eigentlich darstellt. Das Kloster St. Peter war bis zur Renovierung im Jahr 2006 neben der Produktionsstätte in Lauterach und Altenstadt eine wichtige Bäckerei für die Hostien im Land. Heute bereiten die Dominikanerinnen unter anderem die Kinder auf die Kommunion vor und führen sie eindrücklich in die Symbolik der katholischen Kirche ein.

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Herstellung von Hostien

In einem großen freundlich gestalteten Raum steht ein altes Hostieneisen mit fünf verschiedenen Motiven darauf. Mittlerweile werden darauf nicht mehr die Hostien für die Kirchen im ganzen Land hergestellt, sondern den künftigen Erstkommunikanten gezeigt, wie so eine Hostie gemacht wird. „Ich zeige den Schülern, wie wir Hostien herstellen“, sagte Schwester Maria. Dafür wird lediglich Wasser und Mehl sowie ein Hostieneisen benötigt. Dieses gleicht einem großen Waffeleisen. Ein Zähler am Gerät verdeutlicht, wie viele mittlerweile gestanzt wurden. „Heute stanzen wir die 25.651ste Hostie“, verriet sie den Kindern, die ganz gespannt Schwester Maria zuhörten. Doch nicht nur mit dem Eisen können von dem großen Runden Hostienblatt kleinere mundgerechte Portionen zubereitet werden. Auch von Hand werden die kleinen runden Hostien vom großen, runden Hostienblatt ausgestanzt.

Hostie ist nicht gleich Hostie

„Ich führe euch vor, wie ihr die Hostie bei der Kommunion empfangen könnt“, sagte sie. Dafür lernte sie den Kindern, wie sie die Hände falten oder die Mundkommunion empfangen können. Hostie ist jedoch nicht gleich Hostie, erklärte sie. „Erst wenn der Pfarrer jene Worte spricht, die Jesus beim letzten Abendmahl gesprochen hat, wird die Hostie zum Leib Christi. Wir empfangen Jesus, der in seiner Liebe in unser Herz und unser Leben kommen möchte“, so Schwester Maria. Für viele war es deshalb verständlich, weshalb sie bereits vor der Erstkommunionsfeier die Hostie zu Testzwecken essen durften.

Eintauchen in Welt des Klosters

Ehrfürchtig gingen die Kinder durch St. Peter, betrachteten die vielen selbst gemalten Bilder der Schwester, beteten mit ihr in der Kapelle und hörten den vielen Erzählungen zu. Für einen Überraschungseffekt sorgte Schwester Maria, als sie den Kindern ihr Skateboard in Form eines Longboards zeigte. „Das ist mein Fortbewegungsmittel. Damit fahr ich in die Stadt und auch täglich zu unseren Hühnern“, sagte sie mit einem herzlichen Lachen. Der Helm im Gang zeugte davon, dass sie keineswegs scherzte. Gut vorbereitet verabschiedeten sich die Kinder von ihr. Sie freuen sich auf ihre Kommunion, die sie am 7. April feiern werden. Bvs

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