Zwischenzeitlich ist seine Herde auf 17 Ziegen angewachsen. Für den Lehrling – Rainer Star absolviert eine Ausbildung als Elektrotechniker – ist die Zucht ein Hobby, das er nicht missen möchte. „Finanziell lohnend ist das Ganze sicher nicht, ich bin aber mit viel Freude bei meinem Hobby.“
Mit seinen Ziegen leistet Familie Stark so ganz nebenbei auch noch einen Beitrag zur Erhaltung des Landschaftsraums im Walgau: „Wir kamen beispielsweise zufällig ins Gespräch mit Erika und Albert Kaufmann, die ein Grundstück am `Stutz´ oberhalb von Frastanz besitzen, dort durften unsere Ziegen die Sommermonate verbringen“, erzählt Rainer Stark´s Mutter Elisabeth, dass in Folge auch andere Grundbesitzer ihre Flächen zur Verfügung stellten. Im Gegenzug pflegen die Hobby-Landwirte die Weiden. „Oft wird gejammert, dass die Leute im Dorf nicht mehr miteinander reden. Das hier ist ein Beispiel, wie gut der Zusammenhalt funktioniert.“ Beim „Alpabtrieb“ der Ziegen vergangene Woche wurde nicht nur gemeinsam auf den vergangenen Sommer angestoßen – Erika Kaufmann schmückte auch die Fahrzeuge liebevoll. Der Nenzinger Vize-Bürgermeister Herbert Greussing möchte im Rahmen des e5-Projektes noch einen Schritt weiter gehen: „Ich finde dies eine spannende Projektidee. Denkbar wäre, dass die Marktgemeinde die Kosten zur Anschaffung einer kleinen Ziegenherde übernimmt und diese an interessierte Betreuer übergibt.“ Ziel dabei wäre, die noch nicht verwachsenen Magerheuberge in Nenzing von Sträuchern und Bäumen freizuhalten. Herbert Greussing hat dazu bereits Kontakt mit einer Schweizer Landwirtschaftsschule aufgenommen, wo ein ähnliches Projekt bestens funktioniert.