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Zettels neue Taktik: Keine Erwartungen

Einen Medaillensatz gibt es für die Damen bei der alpinen Ski-WM in Val d'Isere noch zu holen, wieder ist es Kathrin Zettel, auf der die Hoffnungen im Slalom am Samstag aus rot-weiß-roter Sicht ruhen.

Außenseiterchancen dürfte Michaela Kirchgasser haben, Anna Fenninger und Elisabeth Görgl komplettieren das ÖSV-Aufgebot. Zu favorisieren ist die Deutsche Maria Riesch, das Antreten der US-Amerikanerin Lindsey Vonn entschied sich erst am späten Freitagnachmittag.

Während Doppel-Weltmeisterin Vonn mit einer Schiene starten wird, stand für Nicole Hosp bereits am Freitag Vormittag fest, dass ein Start keinen Sinn machen würde. Nach dem Riesentorlauf am Donnerstag, ihrem Comeback-Rennen, hatte die Tirolerin das Knie stark gespürt. Anstelle von Hosp wurde Görgl ins Aufgebot berufen. Die gebürtige Steirerin, die im laufenden Winter in dieser Disziplin noch keinen Punkt geholt hat, kommt damit zu ihrem fünften WM-Einsatz in Savoyen.

Riesch hat vier der sieben Saisonslaloms gewonnen, war einmal Zweite und einmal Dritte geworden, Vonn feierte zwei Erfolge und kam ebenfalls einmal auf den zweiten und einmal auf den dritten Rang. Die Finnin Tanja Poutiainen und die Schwedin Maria Pietilä-Holmner zählen ebenfalls zu den Podestanwärterinnen. Zettel fehlt noch ein Slalomsieg in ihrer Karriere, weshalb sie es einmal mit einer anderen Herangehensweise versuchen will: “Ich werde einfach meine Erwartungen komplett herunterschrauben und mit Gaude und Spaß fahren. So geht es meistens am besten.” Möglicherweise wäre es auch besser, nach dem ersten Durchgang nicht zu führen.

Ihre Form sei “ganz gut”, der anspruchsvolle Hang komme ihr zugute. “Da könnte was möglich sein”, ist sie zuversichtlich. Zettel ist bereits seit fast zwei Wochen in Val d’Isere, es gehe ihr körperlich sehr gut, aber schön langsam merke sie, dass sie nicht mehr ganz so spritzig sei, doch da gehe es den anderen auch nicht besser. Deshalb wollte sie am Freitag konditionell etwas machen, um wieder “flott” zu werden “in den Füßen”. Die Rennspannung zu halten sei über all die Tage kein Problem gewesen.

Kirchgasser will sich nach Platz fünf im Riesentorlauf wieder “reinstürzen”, die Salzburgerin ist optimistisch für eine Topplatzierung. “Im Slalom bin ich zur Zeit fast ein bisserl stärker als im Riesentorlauf, das Selbstvertrauen passt.” Auf die erneute Herausforderung auf der “Face de Bellevard” freut sie sich: “Es ist nicht der steilste Slalom heuer für mich. Ich habe den Vorteil, dass ich in Schladming mitgefahren bin. Und Garmisch war auch steiler. Also voll angreifen”, sagte die 23-Jährige, die beim Weltcup-Slalom der Herren in Schladming als Vorläuferin am Start war und dies als Rennvorbereitung sah.

“Das zeigen, was ich drauf habe, nicht mehr und nicht weniger. Also ähnlich gut fahren wie in Zauchensee” will Fenninger, die im Kombi-Slalom in Salzburg die viertschnellste Zeit markiert hatte. Die beim Abfahrtssturz am Montag zugezogene Kapselverletzung im Knie merke sie beim Skifahren nicht mehr. Die 19-Jährige ist mit vier Einsätzen hinter Görgl zweitaktivste Österreicherin in Val d’Isere, dahinter folgen Zettel, Kirchgasser und Andrea Fischbacher mit je drei, Renate Götschl war zweimal am Start und Hosp einmal.

Damit brachte der ÖSV sieben der zehn nominierten Damen an den Start, Ingrid Rumpfhuber, Nicole Schmidhofer und Eva-Maria Brem kamen über die Statistenrolle nicht hinaus.

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